Beste Crowdfunding-Plattformen in Österreich

Die österreichische Crowdfunding-Branche hat sich rasant entwickelt und umfasst Aktien-, Fremdkapital-, Immobilien-, Prämien- und Spendenmodelle. Investoren erfahren mehr über die Marktgröße, Wachstumstrends, Schlüsselsektoren, das regulatorische Umfeld und die wichtigsten österreichischen Plattformen. Mit rund 61 Plattformen, die in Bereichen wie Immobilien, Startups/KMU, Nachhaltigkeit, grüne Energie, Gesundheit, Kunst und mehr aktiv sind, können österreichische Kleinanleger auf Möglichkeiten zugreifen, die früher nur Profis vorbehalten waren.

Crowdfunding schlägt in Österreich eine Brücke zwischen Fintech und traditioneller Finanzierung und ermöglicht Kleinanlegern die Finanzierung von lokalen Immobilien, Tech-Startups bis hin zu sozialen und ökologischen Projekten. Dieser Bericht zeigt auf, warum Crowdfunding in Österreich wichtig ist und wie Plattformen wie Conda, Rendity, Rockets und andere das Wachstum vorantreiben. Der Leser erfährt, wie Equity Crowdfunding Austria, Crowdlending Austria und andere Modelle funktionieren und warum alternative Finanzierungen in Österreich immer mehr Privatkapital anziehen.


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  • Österreich Crowdfunding Allgemeiner Marktüberblick

    Der österreichische Markt für alternative Finanzierungen ist gut entwickelt und wächst. Große Plattformen haben bisher Hunderte von Millionen Euro finanziert. So haben beispielsweise die Immobilienplattformen Rendity und DagobertInvest mehr als 150 bzw. 160 Millionen Euro mobilisiert (wobei die 35.000 Anleger von Rendity mehr als 150 Millionen Euro verliehen haben, von denen 60 Millionen Euro zurückgezahlt wurden). Conda - Österreichs erste Crowdinvesting-Plattform - hat seit 2013 mehr als 380 Projekte finanziert und allein im Jahr 2024 fast 72 Mio. EUR aufgebracht. Rockets (Wien) - der größte Crowdlending-Anbieter des Landes - hat 338 Projekte mit rund 177,4 Mio. Euro unterstützt, die von mehr als 40.900 Investoren finanziert wurden. Green Rocket (Wien), das sich auf nachhaltige und Energieprojekte konzentriert, hat 36.600 Investoren und hat bis dato rund 135,7 Millionen Euro finanziert. Diese Beispiele zeigen die starke Nachfrage der Investoren: Das österreichische Crowdfunding-Volumen übersteigt leicht einen dreistelligen Millionenbetrag pro Jahr, wobei das Wachstum von Tech-Startups, Immobilien und nachhaltigen Energieprojekten angetrieben wird.

    Zu den wichtigsten Sektoren gehören Immobilien, wachstumsstarke Startups/KMUs und nachhaltige/grüne Investitionen. Die Plattformen sind nach Sektoren geclustert: Immobilien-Crowdfunding ist sehr beliebt (z. B. Rendity, DagobertInvest), Tech- und Digital-Startups erhalten Beteiligungsfinanzierung (Conda, Danube Angels), und grüne/Energieprojekte ziehen Fremdfinanzierung an (Green Rocket, Klimja). Zu den aufstrebenden Bereichen gehören die Kreativwirtschaft und soziale Projekte. Laut Branchendaten gibt es in Österreich 61 Plattformen, die Beteiligungs-, Fremdkapital- (Darlehen), P2P-Kredit-, Prämien- und Spendenmodelle anbieten und Sektoren wie Immobilien, Start-ups, KMU, Nachhaltigkeit, grüne Energie, Gesundheit und Wissenschaft, Kunst, soziale Zwecke und mehr abdecken. Die Mindestinvestitionssumme variiert je nach Plattform (oft zwischen 100 und 1.000 €), wodurch diese Märkte auch für normale Österreicher zugänglich sind. Insgesamt hat Crowdfunding das Finanzwesen in Österreich demokratisiert: Kleinanleger können direkt Projekte in den Bereichen Immobilien, Technologie oder grüne Energie finanzieren, für die früher viel mehr Kapital erforderlich war.

    Jüngste Entwicklungen und Plattformen im österreichischen Crowdfunding

    In den letzten Jahren gab es eine starke Dynamik. Im Jahr 2024 setzte Österreich die EU-Crowdfunding-Verordnung um, was grenzüberschreitende Transaktionen und Wachstum ermöglichte. Plattformen wie Conda erhielten eine EU-weite ECSP-Lizenz (ab September 2023), um Wertpapiere europaweit anzubieten. Zwei österreichische Unternehmen haben sich diese EU-Lizenz unter österreichischer Aufsicht bereits gesichert. Neue Plattformen werden weiterhin eingeführt: 2023-2025 erscheinen beispielsweise innovative Schuldtitel und tokenisierte Systeme. Plattformen arbeiten oft mit Banken oder Acceleratoren zusammen (z.B. Conda arbeitet mit FundNow der Erste Bank zusammen). Es gibt keinen einheitlichen Branchenverband für Crowdfunding, aber österreichische Plattformen halten sich in der Regel an EU-Standards (über die ESCP-Verordnung) und arbeiten mit europäischen Netzwerken zusammen. Kurz gesagt, der österreichische Markt verbindet lokale Innovation mit EU-weitem Wachstum: Kleinanleger haben jetzt ein reichhaltiges Ökosystem österreichischer Crowdfunding-Plattformen zur Auswahl, die alle wichtigen Modelle abdecken.

    Österreichs Crowdfunding-Regulierungsumfeld & Verbände

    Crowdfunding unterliegt in Österreich sowohl dem nationalen Recht als auch den EU-Vorschriften. Auf nationaler Ebene legt das Altfinanzierungsgesetz (AltFG, 2015) grundlegende Regeln fest (z. B. maximale Angebotsgrößen). Traditionell erlaubte das AltFG Unternehmen, bis zu 2 Mio. EUR pro Jahr über Beteiligungen oder Darlehen ohne einen vollständigen Prospekt aufzunehmen. Österreich hat sein Gesetz an die Crowdfunding-Verordnung 2020 der EU (ECSPR) angepasst. In den Jahren 2022-2023 erließ Österreich das Schwarmfinanzierungs-Durchsetzungsgesetz, mit dem die lokalen Vorschriften an die EU-Verordnung für Crowdfunding-Dienstleister (ECSP) angepasst wurden. Die österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) ist die einzige Regulierungsbehörde: Sie vergibt Lizenzen an EU-Anbieter und überwacht deren Einhaltung. Bis Ende 2023 werden nur zwei österreichische Plattformen über eine EU-weite ECSP-Lizenz verfügenf.

    Das österreichische Recht schreibt auch den Schutz der Anleger vor. Nach dem AltFG müssen Crowdfunding-Emittenten klare Informationen zur Verfügung stellen und die Investitionen von Kleinanlegern begrenzen: Ein Privatanleger darf nicht mehr als 5.000 Euro pro Projekt und Jahr einbringen. Die Plattformen müssen eine Sorgfaltsprüfung durchführen und die KYC/AML-Vorschriften durchsetzen; die Emittenten müssen wichtige Dokumente für Anleger mit Risikohinweisen erstellen. Zugelassene ECSP-Plattformen sind von sämtlichen Bankvorschriften ausgenommen (kein Einlagengeschäft erlaubt), müssen aber dennoch eine Finanzberatungslizenz gemäß der Gewerbeordnung erfüllen. In der Praxis arbeiten die meisten österreichischen Plattformen nach dem AltFG oder als zugelassene Anlageberater. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Österreich über einen präzisen Regulierungsrahmen verfügt: Es folgt den EU-Crowdfunding-Standards (ECSPR) unter der Aufsicht der FMA, die durch nationale Vorschriften (AltFG) zum Schutz der Anleger ergänzt werden.

    Rechtlich ist das Crowdfunding in Österreich gut strukturiert: Ausländische Plattformen können österreichischen Anlegern nur dann etwas anbieten, wenn sie eine EU-Lizenz besitzen oder mit lokalen Partnern zusammenarbeiten. Es sind keine österreichischen Crowdfunding-Verbände bekannt, aber die Plattformen arbeiten oft mit europäischen Netzwerken wie European Crowdfunding Network (EuroCrowd) zusammen. Sowohl für Investoren als auch für Fundraiser gelten klare Regeln für die Lizenzierung, Offenlegung und Begrenzung, was das österreichische Crowdfunding zu einem stabilen, regulierten Markt macht.

    Equity Crowdfunding (Startups & KMU) in Österreich

    Beim Equity Crowdfunding können Investoren Anteile oder partiarische Darlehen an privaten Unternehmen erwerben. In Österreich ist dieses Modell besonders bei Tech-Startups und innovativen KMU beliebt. Zu den wichtigsten Plattformen gehören Conda, Danube Angels, Zmartup und andere. Conda (gegründet 2013 in Wien) ist zum Beispiel ein Pionier des österreichischen Crowdinvesting. Sie hat über 380 Projekte (Start-ups, KMU und einige Immobilien) finanziert und allein im Jahr 2024 rund 72 Mio. EUR aufgebracht. Conda bietet sowohl nachrangige Genussrechtsdarlehen als auch Kapitalbeteiligungen an und richtet sich an Unternehmen in der DACH-Region und darüber hinaus (häufig in den Bereichen Technologie, Konsumgüter und Energie). Die Mindestinvestitionssumme beträgt nur 100 €, was das Angebot für Privatkunden sehr attraktiv macht. Wichtig ist, dass Conda jetzt eine EU-Crowdfunding-Lizenz (ab September 2023) unter Aufsicht der FMA besitzt, die grenzüberschreitende Wertpapierangebote ermöglicht.

    Danube Angels (Wien, gegründet 2017) ist eine weitere Beteiligungsplattform, die auf mitteleuropäische Wachstumsunternehmen ausgerichtet ist. Sie ermöglicht es Einzelpersonen, mit nur 1.000 € in Frühphasenunternehmen zu investieren. Bis heute hat sie ~22 Projekte mit insgesamt ~2,52 Mio. € finanziert. Der Dealflow erstreckt sich auf Technologie, Immobilien, Konsumgüter und mehr. Danube Angels verfügt nicht über einen Sekundärmarkt; Investitionen sind in der Regel Aktienemissionen in nicht börsennotierte Unternehmen.

    Zmartup ist eine neuere österreichische Plattform, die Eigenkapital und Kreditvergabe kombiniert. Sie ermöglicht Investitionen (ab 100 €) in verschiedene Projekte: Start-ups, Projekte im Bereich erneuerbare Energien, sogar etablierte Unternehmen und Immobilien. Zmartup legt den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Innovation und bietet neben Aktien auch digitalisierte Verträge und festverzinsliche Anleihen an.

    Weitere Equity-Crowdfunding-Plattformen sind Gateway Ventures (Wien) - eine VC-ähnliche Plattform, die Portfolios von handverlesenen Startups zusammenstellt - und internationale Plattformen, die in Österreich aktiv sind (z.B. Invesdor aus Deutschland und Seedrs aus Großbritannien). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Equity-Crowdfunding in Österreich ausgereift ist und über mehrere einheimische Websites verfügt. Diese Plattformen ermöglichen Kleinanlegern den Zugang zu Kapitalbeteiligungen an Start-ups, die zuvor nur für Angels oder VCs zugänglich waren.

    Immobilien-Crowdfunding in Österreich

    Beim Immobilien-Crowdfunding können Anleger Geld zur Finanzierung von Immobilienprojekten zusammenlegen. Österreich hat ein lebhaftes Immobiliensegment mit großen Plattformen wie Rendity und DagobertInvest. Rendity (Wien) konzentriert sich auf österreichische Wohn- und Gewerbeimmobilien. Es hat über 35.000 registrierte Investoren und hat mehr als 150 Mio. € an Krediten für Immobilienprojekte bereitgestellt (≈ 60 Mio. € wurden bisher zurückgezahlt). Typische Investitionen ermöglichen Renditen im Bereich von 5-8 %. DagobertInvest (Wien) ist ein weiterer Marktführer: Er hat fast 160 Mio. EUR an Finanzierungen für Immobilienprojekte eingeworben und bietet erwartete Renditen von bis zu 10-12 %. Diese Plattformen finanzieren ihre Projekte in der Regel durch die Ausgabe von Anleihen oder durch Immobilien besicherte Darlehen mit Gewinnbeteiligung.

    Österreicher können mit sehr bescheidenem Kapital in Immobilien investieren. Bei den Projekten handelt es sich oft um Apartmenthäuser, Hotels oder Bürogebäude. Ein Projekt von Rendity könnte zum Beispiel ein umweltfreundliches Mehrfamilienhaus finanzieren, wobei die Kosten auf viele Anleihen aufgeteilt werden, so dass jeder Anleger nur 500 € einzahlen muss. DagobertInvest stellt in ähnlicher Weise Crowdsourcing-Gelder für Wohnungen, Hotels oder gemischt genutzte Gebäude bereit. In den letzten Jahren haben diese Plattformen über Österreich hinaus auf benachbarte Märkte expandiert und den EU-Pass für Crowdfunding genutzt.

    Weitere Akteure sind Rockets.Home (ein Ableger von Rockets), der direkte Immobilienkredite anbietet, sowie kleinere Nischenplattformen. Insgesamt ist das Immobilien-Crowdfunding eine der am schnellsten wachsenden Nischen in Österreich. Es spricht risikobewusste Investoren an: immobiliengesicherte Geschäfte mit mittelfristigem Horizont, die bessere Renditen als Standard-Bankprodukte bieten.

    Crowdlending / KMU-Kredite in Österreich

    Beim Crowdlending (Debt Crowdfunding) wird Geld gegen Zinsen an Unternehmen (oft KMU) verliehen. In Österreich wird dies üblicherweise von Plattformen für Kredite an kleine Unternehmen und Unternehmensfinanzierung angeboten. Der größte Akteur ist Rockets (Wien), das wir oben gesehen haben: Es vergibt Kredite in Höhe von 177 Millionen Euro an Dutzende österreichische Unternehmen. Rockets ist auf nachhaltige Unternehmen und Immobilienentwickler spezialisiert und bietet Darlehen mit festen Zinsen (oft zwischen 4 und 9 %) an. Die Schwesterplattform Green Rocket (2013) konzentriert sich ausschließlich auf Energie- und Umweltunternehmen - sie hat 36.600 Investoren und ~135,7 Mio. € an Kapital.

    Ein weiteres Beispiel ist Klimja (Österreich/Deutschland), eine Crowdlending-Seite für Klima- und Energieeffizienzprojekte. Klimja ermöglicht österreichischen und deutschen Investoren die Finanzierung von erneuerbaren Energien, energiesparenden Gebäuden und ähnlichen Projekten. Klimja akzeptiert sehr kleine Mindestinvestitionen und ermöglicht "grüne" Kredite, die mit Zinsen und einem CO2-Effekt zurückgezahlt werden.

    Einige österreichische KMU nutzen auch internationale Plattformen. So hat beispielsweise Invesdor (Deutschland) sein Angebot auf Österreich ausgeweitet, um lokalen Unternehmen Fremdkapital zur Verfügung zu stellen. Schweizer und baltische Plattformen wie 8Lends und Nectaro ermöglichen es Österreichern, Kredite an europäische KMU zu vergeben (8Lends tokenisiert auch KMU-Kredite auf der Blockchain). Hive5 (Kroatien) und Monefit (Estland) bieten persönliche und geschäftliche P2P-Kredite in ganz Europa an.

    Kurz gesagt, Crowdlending ist in Österreich gut etabliert. Es wird von einigen wichtigen heimischen Marken (Rockets, Green Rocket, Klimja) dominiert, umfasst aber auch länderübergreifende Plattformen. Private Kreditgeber können österreichische KMU direkt oder über Fonds finanzieren und erzielen dabei in der Regel zweistellige Renditen. Das Risiko der Plattformen ist unterschiedlich, daher müssen österreichische Investoren eine Due-Diligence-Prüfung durchführen; dennoch finden viele attraktive Renditen im Vergleich zu Bankeinlagen.

    Peer-to-Peer-Kreditvergabe (private Kreditnehmer) in Österreich

    Peer-to-Peer Lending verbindet einzelne Kreditnehmer und Kreditgeber ohne eine traditionelle Bank. In Österreich ist die reine P2P-Kreditvergabe an Verbraucher durch Vorschriften eingeschränkt: Das österreichische Recht behandelt Verbraucherkredite wie Einlagengeschäfte und verlangt eine Banklizenz. Infolgedessen hat sich im Rahmen der EU-Vorschriften kein größerer heimischer P2P-Marktplatz für Verbraucherkredite herausgebildet. Stattdessen wenden sich österreichische Kreditgeber in der Regel an internationale P2P-Plattformen. So können österreichische Sparer beispielsweise über europäische P2P-Websites (Bondora, Mintos usw.) investieren, die die Finanzierung von Privat- oder Geschäftskrediten aus ganz Europa ermöglichen.

    Einige Plattformen außerhalb Österreichs sind auf dem österreichischen Markt tätig. Nectaro (Lettland) und 8Lends (Schweiz) akzeptieren beispielsweise österreichische Kreditgeber, die in KMU- oder Verbraucherkredite in anderen Ländern investieren wollen. Hive5 (Kroatien) nimmt ebenfalls österreichische Nutzer auf. Diese bieten Privatkredite oder kleine Unternehmenskredite mit festen Renditen an. In der Praxis ist die P2P-Kreditvergabe für Privatkunden in Österreich noch bescheiden; die Investoren bevorzugen oft Geschäfts- oder Immobiliengeschäfte. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine wachsende Nische: Neue Fintech-Firmen erforschen Möglichkeiten, Konsumentenkredite unter Einhaltung der ECSPR an Gleichgesinnte zu vergeben.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die P2P-Kreditvergabe in Österreich erst im Entstehen begriffen ist und hauptsächlich von grenzüberschreitenden Akteuren betrieben wird. Die Regulierungsbehörden haben die reine P2P-Kreditvergabe an Verbraucher wirksam eingeschränkt, so dass österreichische Anleger, die ein solches Engagement anstreben, in der Regel über EU-weite oder globale Plattformen gehen. Diejenigen, die direkt an Unternehmen oder Projekte verleihen (d. h. Crowdlending), nutzen die oben erwähnten Websites (Rockets usw.) und nicht P2P für Verbraucher.

    Spenden-Crowdfunding in Österreich

    Spendenbasiertes Crowdfunding unterstützt Wohltätigkeitsorganisationen, soziale Zwecke oder kreative Projekte, ohne dass die Geldgeber eine finanzielle Gegenleistung erhalten. In Österreich ist dieses Modell bei NGOs und gemeinnützigen Gruppen sehr beliebt. Zu den führenden Plattformen gehören EcoCrowd und ES GEHT! EcoCrowd (Wien) ist auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsprojekte spezialisiert; nur "grüne" Projekte, die die strengen Kriterien erfüllen, können finanziert werden. Über EcoCrowd haben Bürgerinnen und Bürger zum Beispiel energiesparende öffentliche Beleuchtung und Aufforstung per Crowdfunding finanziert. ES GEHT! (mit Sitz in Linz und Wien) erleichtert Spenden für soziale Zwecke, insbesondere für das Wohlergehen von Kindern; es bietet Tools für Crowdfunding-Kampagnen für wohltätige Zwecke.

    Auch große NGOs führen eigene Crowdfunding-Kampagnen durch. Das Österreichische Rote Kreuz nutzt seine Plattform, um Spenden für Hilfs- und Gemeinschaftsprojekte zu sammeln. Die Genossenschaft für Gemeinwohl ist eine Finanzgenossenschaft, die Crowdfunding für sozialwirtschaftliche und basisdemokratische Initiativen anbietet. Im Gegensatz zum Investment-Crowdfunding belohnen diese Plattformen die Spender nicht mit Zinsen, sondern mit "Good Vibes" oder Community-Updates.

    Insgesamt ist das Spenden-Crowdfunding in Österreich von kleinerem Umfang, aber mit großer sozialer Wirkung. Zehntausende Österreicherinnen und Österreicher beteiligen sich und spenden in der Regel kleine Beträge für Zwecke, die ihnen am Herzen liegen. Die Plattformen legen Wert auf Transparenz und Gemeinschaft. Auch wenn die Rückflüsse nicht finanzieller Natur sind, stellen Experten fest, dass Spenden-Crowdfunding das Ökosystem durch die Gewinnung neuer Teilnehmer und die Steigerung des Bekanntheitsgrades des Mediums stärkt.

    Belohnungsbasiertes Crowdfunding in Österreich

    Beim Reward-Based Crowdfunding können UnterstützerInnen Geld im Austausch gegen nicht-monetäre Belohnungen (Produkte, Gutscheine, Anerkennungen) einbringen. In Österreich wird dieses Modell hauptsächlich für kreative Projekte, lokales Unternehmertum und Gemeinschaftsinitiativen verwendet. Zu den bekanntesten österreichischen Plattformen gehören Tausend Mal Tausend und I believe in you.

    Tausend Mal Tausend (Salzburg) konzentriert sich auf Tourismus und regionale Projekte. Spender können ein neues Hotel oder eine kulturelle Veranstaltung finanzieren und erhalten dafür Belohnungen wie ermäßigte Übernachtungen, Geschenkgutscheine oder gesponserte Ausflüge. So erhielten beispielsweise die Unterstützer eines Hüttenprojekts als Dankeschön Seilbahnkarten oder Hotelaufenthalte.

    I believe in you (Wien) ist eine Belohnungsplattform, die auf Sport und individuelle Talente ausgerichtet ist. Sie ermöglicht es Fans, Sportler oder Künstler im Austausch gegen persönliche Belohnungen zu unterstützen: eine Videobotschaft, Fan-Erlebnisse, Trainingseinheiten usw..

    Im Allgemeinen ist Reward-Crowdfunding in Österreich eine Boutique: Es gibt etwa 10-15 solcher Plattformen. Sie sind oft gemeinschaftsorientiert (lokale Vereine, Filmemacher, Musiker) und verwenden einfache Online-Tools. Da dieses Modell eher mit Vorverkäufen oder Mäzenatentum vergleichbar ist, sind die Finanzierungsvolumina bescheiden (zehn- bis hunderttausend Euro pro Projekt). Dennoch erweitern die Belohnungsplattformen das Ökosystem, indem sie Geldgeber anziehen, die später Investitionsmodelle ausprobieren können. Sie zeigen die Vielseitigkeit von Crowdfunding: von finanziellen Rückflüssen auf Conda bis hin zu einem herzlichen Dankeschön eines Künstlers oder Sozialarbeiters.

    Spezialisierte Crowdfunding-Nischen in Österreich

    • Erneuerbare Energie / Impact Investing: In Österreich gibt es mehrere spezialisierte Websites für grüne Energie und soziale Auswirkungen. Green Rocket (Wien) war Österreichs erste nachhaltige Crowdfunding-Plattform. Sie finanziert Unternehmen in den Bereichen Energie, Umwelt, Mobilität und Gesundheit. Im Laufe ihres Bestehens hat sie 36 600 Investoren und rund 135,7 Mio. € für 107 Projekte angezogen. Klimja (Österreich/Deutschland) konzentriert sich auf klimapositive Projekte; Investoren finanzieren Photovoltaik, Windparks, Energieeffizienz in Gebäuden usw. Diese Plattformen bieten feste Renditen und veröffentlichen CO₂-Einsparungen. Im Bereich der Spenden fördert EcoCrowd (siehe oben) die Wirkung durch die Weiterleitung von Geldern an Ökoprojekte.
    • Andere Nischen: Es gibt verschiedene kleine Nischen (Sport, Mode, technische Gadgets). GetFunded und Startnext (Österreich und Deutschland) haben zum Beispiel österreichische Nutzer für kreative Technologien. In den Bereichen Lebensmittel und Bildung gab es vereinzelte Kampagnen über Mainstream-Plattformen. Vor allem die Blockchain-Tokenisierung ist ein neues Feld: Einige österreichische Unternehmen experimentieren mit tokenisierten Immobilienanteilen oder Kunst über kryptofähige Plattformen. Diese sind jedoch noch experimentell und stark reguliert.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die österreichische Crowdfunding-Szene ein breites Spektrum an Möglichkeiten bietet. Von Mainstream-Beteiligungsdarlehen bis hin zu skurrilen Belohnungskampagnen gibt es für Einzelhändler viele Möglichkeiten, zu investieren oder Geld zu beschaffen. Das Marktpotenzial ist groß: Es nutzt den Appetit der Anleger auf höhere Renditen und soziale Wirkung. Mit den sich entwickelnden Vorschriften und Technologien wird das österreichische Crowdfunding in den kommenden Jahren weiter wachsen - eine spannende Zeit für Anfänger und erfahrene Investoren gleichermaßen.