Interview
28. April 2023
Wir fragen Janis Ozols, Partner bei Colliers, Valuation und Advisory.
Die Weltwirtschaft erlebt eine hohe Volatilität und Unsicherheit, garniert mit einer hohen Inflation.
In solchen Zeiten ist es wichtig, zu investieren, um den Wert der Ersparnisse nicht zu verlieren, aber wo soll man investieren? Immobilien gelten als eine der sichersten Anlagen, aber ist das unter den derzeitigen Bedingungen auch so? Wir fragen Janis Ozols, Partner bei Colliers, Valuation and Advisory.
Nach dem anfänglichen Schock scheinen sich die Marktteilnehmer - sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen - darauf eingestellt zu haben, dass das Leben und die Geschäfte einfach weitergehen müssen. Wir dürfen nicht vergessen, dass das verfügbare Kapital nach wie vor ein Rekordniveau erreicht hat und nach Möglichkeiten sucht, es zu nutzen. Mit der hohen Inflation steigen der Drang und der Appetit, Eigenkapital in Vermögenswerte zu verwandeln, noch mehr.
Und plötzlich sind Energieeffizienz und Nachhaltigkeit nicht mehr nur eine nette Idee, sondern eine dringende Angelegenheit, die angegangen werden muss.
Ich würde mich davor hüten, Aussagen darüber zu treffen, ob wir uns an einem Höchststand befinden oder nicht. Sich nur auf kurzfristige Kapitalwertsteigerungen zu verlassen, ist immer riskant. Man muss die langfristige Perspektive verstehen. Und die ist höchstwahrscheinlich in den verschiedenen Sektoren des Immobilienmarktes und in den verschiedenen Regionen unterschiedlich.
Wenn Sie über Eigenkapital auf der Bank verfügen, ist eine Immobilie, die Mieteinnahmen abwirft, sicherlich eine verlockende Option. Vorausgesetzt, es passt zu Ihrem Risikoprofil.
Im Trend liegen derzeit Mietwohnungen und Logistikimmobilien. Auch Büros sind gefragt, ebenso wie bestimmte (aber nicht alle) Segmente von Einzelhandelsimmobilien. Viele sehen verlockende Möglichkeiten im Gastgewerbe.