Crowdfunding-Plattform

Tudigo AI Overview on 09/2025

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EUR

Französisch

Finanziert in 2012

Überblick über Tudigo 🚀

Tudigo ist eine französische Crowdfunding-Plattform, die es Privatpersonen ermöglicht, in nicht börsennotierte Unternehmen (private KMU und Start-ups) zu investieren, wobei der Schwerpunkt auf wirkungsvollen Projekten liegt. Tudigo fungiert als Investitionsmarktplatz für Eigen- und Fremdkapitalangebote und macht privates Beteiligungskapital bereits ab einer Mindestinvestition von 500 EUR zugänglich.

Investoren auf Tudigo können lokale Unternehmen, Start-ups oder Immobilienprojekte unterstützen und möglicherweise von Steueranreizen profitieren (für bestimmte Investitionen können Einkommenssteuerermäßigungen gewährt werden).

Zu den wichtigsten Vorteilen gehören eine niedrige Einstiegsschwelle, ein vielfältiges Angebot (Technologie-Start-ups, nachhaltige Unternehmen, Immobilien usw.) und eine engagierte Gemeinschaft mit engagierter Unterstützung (Tudigo bietet detaillierte Projektdaten und reaktionsschnelle Investitionsberater).

Allerdings gibt es auch große Risiken: Investitionen sind illiquide (Gelder sind in der Regel für Jahre gebunden), hoch riskant (Startups können scheitern, was zu einem Totalverlust des Kapitals führen kann), und bei einigen Projekten kann es zu Verzögerungen oder Ausfällen bei den Rückzahlungen kommen.

Tudigo wird von den französischen Finanzbehörden als Crowdfunding-Dienstleister vollständig reguliert, was eine zusätzliche Kontrollebene darstellt, die jedoch die inhärenten Investitionsrisiken nicht ausschließt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Modell von Tudigo Kleinanlegern die Möglichkeit bietet, "wie ein VC" in französische KMU und Start-ups zu investieren und dabei Zugänglichkeit und Wirkung mit dem hohen Renditepotenzial und den hohen Risiken zu kombinieren, die für alternative Investitionen typisch sind.

Die Anlageprodukte und das Modell von Tudigo 💼

Investitionsangebote: Tudigo erleichtert Investitionen in Eigenkapital (Aktien) und Fremdkapital (Anleihen oder Wandelanleihen) von Privatunternehmen.
Eigenkapitalinvestitionen bedeuten den Kauf einer Beteiligung an einem Startup/KMU mit dem Ziel eines gewinnbringenden Ausstiegs in der Zukunft (z. B. wenn das Unternehmen übernommen wird oder an die Börse geht). Eigenkapitalrenditen sind nicht vorhersehbar - Tudigo-Projekte zielen oft auf einen Zeithorizont von 3-7 Jahren für potenzielle Ausstiege ab, wobei die Investoren hoffen, ihre Investition zu vervielfachen (die erwarteten Ergebnisse reichen von ~2× bis 7× Rendite in erfolgreichen Fällen).
Anleiheinvestitionen auf Tudigo sind im Wesentlichen Darlehen an das Unternehmen: Sie haben eine bestimmte Laufzeit (in der Regel 12-36 Monate) und zahlen regelmäßige Zinsen, in der Regel zwischen 5-12 % pro Jahr. Diese Anleihen können, wenn möglich, durch Sicherheiten oder Garantien abgesichert werden, und Tudigo handelt die Bedingungen so aus, dass viele für das zusätzliche Risiko Zinsen von etwa 10 % pro Jahr erhalten.

Wie es funktioniert: Jedes über Tudigo finanzierte Projekt wird über eine spezielle Zweckgesellschaft (SPV) strukturiert. Wenn Sie investieren, werden Sie Anteilseigner einer Zweckgesellschaft, die die Mittel aller Investoren bündelt und ihrerseits das Eigenkapital oder die Schulden des Zielunternehmens hält. Diese Struktur vereinfacht die Verwaltung (z. B. vertritt ein Unternehmen alle Crowdinvestoren), kann aber zu einer doppelten Besteuerung von Aktiengewinnen führen (auf Ebene der Zweckgesellschaft und dann auf Ebene der Anleger).
Bei den aufgelisteten Projekten handelt es sich überwiegend um französische Unternehmen - Tudigo konzentriert sich auf in Frankreich ansässige KMU und Start-ups (oft mit ökologischer oder sozialer Zielsetzung).
Typische Fundraising-Größen reichen von 200.000 € bis zu 5.000.000 € (die gesetzliche Obergrenze für Crowdfunding-Angebote in der EU). Die Mindestbeteiligung der Investoren liegt in der Regel bei 1 000 EUR (obwohl bei einigen Angeboten auch 500 EUR akzeptiert werden), und die Höchstbeteiligung kann in die Zehn- oder Hunderttausende gehen (je nach den gesetzlichen Grenzen und den Anforderungen des Projekts).

Sektor und Strategie: Die Investitionsthese von Tudigo legt den Schwerpunkt auf Unternehmen mit Wachstumspotenzial und positiven Auswirkungen. Tudigo bietet eine breite Palette von Sektoren an - z. B. innovative Start-ups (Fintech, Greentech, Foodtech usw.), etablierte KMU, die Expansionskapital suchen, Immobilienentwicklungs- oder Erneuerbare-Energien-Projekte und andere "projets à impact", die in der Community Anklang finden.
Jedes Projekt wird einer gründlichen Prüfung unterzogen: Tudigo behauptet, dass nur etwa 1 % der Bewerber die Auswahlfilter passieren. Dennoch müssen die Anleger bedenken, dass nach wie vor große Risiken bestehen: Unternehmen können in Verzug geraten oder in Konkurs gehen (Aktieninhaber können ihre gesamte Investition verlieren), Anleihen können ausbleiben oder ausfallen (was zu Zins- und Kapitalverlusten führt), und die Investitionen sind illiquide (kein einfacher Wiederverkaufsmarkt, so dass die Mittel bis zu einem Liquiditätsereignis gebunden sind).
Das Modell von Tudigo bietet potenziell hohe Renditen (vor allem, wenn ein Startup deutlich wächst), aber es ist grundsätzlich ein risikoreiches und lukratives Angebot in der Kategorie der alternativen Investitionen.

Tudigo Unternehmen Hintergrund & Regulierung 🏢

Gründung und Eigentümerschaft: Die Reise von Tudigo begann 2012 unter dem Namen Bulb in Town, gegründet von Alexandre Laing und Stéphane Vromman - zwei Absolventen der ESCP Europe, die lokale Unternehmen durch Gemeinschaftsinvestitionen finanzieren wollten. Eine dritte Mitbegründerin, Alice Lauriot dit Prévost, kam kurz darauf hinzu, um das Marketing zu leiten (sie kam von L'Oréal). Im Jahr 2017 benannte sich Bulb in Town in Tudigo um und signalisierte damit eine Verlagerung vom reinen Spenden-Crowdfunding hin zu einer stärkeren Ausrichtung auf Equity-Crowdfunding. Der Hauptsitz des Unternehmens wurde nach Bordeaux, Frankreich, verlegt (wobei eine Präsenz in Paris bestehen bleibt).
Tudigo ist als SAS (Société par Actions Simplifiée) unter dem juristischen Namen "SAS Bulb in Town" organisiert und in Bordeaux unter der RCS-Nummer 788 438 406 registriert. Die Gründer sind nach wie vor Hauptanteilseigner, und im Laufe der Jahre hat Tudigo weitere Investoren hinzugewonnen: So haben sich beispielsweise der Fintech-Unternehmer Damien Guermonprez und Inkubatoren wie ESCP Blue Factory und Paris&Co an Finanzierungsrunden beteiligt. Anfang 2023 sammelte Tudigo sogar 3 Millionen Euro von seiner eigenen Nutzerbasis und Engeln (über 700 Investoren) ein, um sein Wachstum zu finanzieren, wodurch das Unternehmen mit rund 40 Millionen Euro bewertet wurde. Dieses Community-Fundraising bedeutet, dass viele Tudigo-Nutzer auch Aktionäre der Plattform selbst sind.

Führung und Team: Die Leitung von Tudigo liegt nach wie vor bei den Mitbegründern - Alexandre Laing als CEO (Directeur Général) und Stéphane Vromman als President, der die Strategie überwacht. Sie werden von einem Team von ca. 30-40 Fachleuten (in den letzten Jahren) unterstützt, darunter interne Finanzanalysten, ein Investitionsausschuss und Chargés d'investissement, die mit den Investoren in Kontakt stehen. Im Jahr 2022 nahm Tudigo eine interne Umstrukturierung vor, um sich stärker auf das Investment-Crowdfunding zu konzentrieren; das belohnungsbasierte Modell wurde vollständig aufgegeben und die Fähigkeiten in den Bereichen Due Diligence und Compliance ausgebaut.
Tudigo hat auch strategische Partnerschaften geschlossen - es arbeitet mit mehr als 50 Risikokapitalfonds und Family Offices zusammen, die in seine Geschäfte mitinvestieren oder Projekte empfehlen. Tudigo verfügt über ein Netz von Vermögensverwaltungsberatern (Conseillers en Gestion de Patrimoine), die Tudigo nutzen, um ihren Kunden private Transaktionen anzubieten. Auf der öffentlichen Seite ist Tudigo Mitglied des Branchenverbands Financement Participatif France (FPF) und arbeitet mit der französischen Investitionsbank Bpifrance zusammen. So wurde Tudigo beispielsweise für das Programm Europe's Deeptech 50" von Bpifrance zur Finanzierung von Deep-Tech-Startups ausgewählt. Diese Verbindungen unterstreichen die Glaubwürdigkeit des Unternehmens im französischen Fintech-Ökosystem.

Regulierung und Lizenzen: Tudigo unterliegt in vollem Umfang den französischen und EU-Crowdfunding-Gesetzen. Ursprünglich war Tudigo als Conseiller en Investissements Participatifs (CIP) und Intermédiaire en Financement Participatif (IFP) in Frankreich tätig und wurde 2023 in das neue EU-Regime überführt. Im April 2023 erhielt das Unternehmen von der Autorité des Marchés Financiers (AMF) die Zulassung als Prestataire de Services de Financement Participatif (PSFP) (der französische Begriff für EU-Crowdfunding-Dienstleister). Seine Lizenznummer lautet FP-2023-39.
Diese Lizenz erlaubt es Tudigo, grenzüberschreitend in der EU nach harmonisierten Regeln zu operieren, und sie bescheinigt, dass Tudigo die Kapital-, Verhaltens- und Offenlegungsanforderungen erfüllt. So muss die Plattform beispielsweise für jedes Angebot standardisierte Key Investment Information Sheets (KIIS/FICI) vorlegen und Höchstgrenzen einhalten (z. B. 5 Mio. EUR pro Projekt über 12 Monate). Die Aufsicht der AMF bedeutet auch, dass Tudigo die Kundengelder getrennt halten muss (über einen Zahlungspartner, in der Regel Lemon Way) und strenge Betrugsbekämpfungs- und Compliance-Verfahren einhalten muss. Wichtig ist, dass es bei der behördlichen Genehmigung um den Schutz der Anleger und ein faires Verhalten geht, sie garantiert jedoch nicht den Erfolg der Investitionen - Tudigo selbst weist die Nutzer darauf hin, dass Investitionen in "titres non cotés" trotz der Regulierung ein erhebliches Risiko darstellen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Tudigo legal und transparent nach französischem Recht arbeitet und von der AMF und der ACPR (für Zahlungsdienste über die Wallet) überwacht wird. Es sind keine behördlichen Sanktionen gegen Tudigo bekannt; im Gegenteil, der Erhalt der PSFP-Lizenz war ein positiver Meilenstein, der Tudigo zu einer der ersten französischen Plattformen macht, die mit der neuen EU-Crowdfunding-Verordnung im Jahr 2023 vollständig konform sind.

Tudigo-Volumen und Leistung 📈

Wachstum und Umfang: Die Aktivität von Tudigo hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen und macht das Unternehmen zu einer der führenden Equity-Crowdfunding-Plattformen in Frankreich. Bis Ende 2023 hat Tudigo seit 2018 kumulativ 250 Mio. EUR an Mitteln für private Projekte aufgebracht. Damit wurden in diesem 5-Jahres-Zeitraum über 272 Unternehmen finanziert. Das Tempo hat sich beschleunigt: Allein im Jahr 2023 wurden 118 Projekte finanziert, mehr als das Doppelte der 51 Projekte im Jahr 2022. Dies deutet auf einen rasch wachsenden Dealflow und eine wachsende Investorenbasis hin. In der Tat ist die Investorengemeinschaft von Tudigo auf über 41.000 registrierte Nutzer angewachsen (Stand Anfang 2023), von denen viele Wiederholungsinvestoren sind. Mit dieser Größenordnung steht Tudigo in direktem Wettbewerb mit anderen großen französischen Crowdfunding-Anbietern und unterstreicht seine Beliebtheit bei Kleinanlegern, die nach alternativen Anlagen suchen.

Finanzielle Ergebnisse: Tudigo hat auch als Unternehmen gute finanzielle Ergebnisse erzielt. Im Jahr 2022 erwirtschaftete es einen Umsatz von 4,2 Millionen Euro, der sich aus den Gebühren für das wachsende Geschäftsvolumen zusammensetzt. Ungewöhnlich für ein Fintech-Startup ist, dass Tudigo profitabel wurde und 2022 einen siebenstelligen Nettogewinn erzielte. Diese Rentabilität ist zum Teil auf die Gebührenstruktur (Upfront-Gebühren und Erfolgsprovisionen) und das disziplinierte Kostenmanagement zurückzuführen. Das Unternehmen hatte sich zum Ziel gesetzt, seinen Umsatz bis 2023 zu verdoppeln, und erste Anzeichen deuten darauf hin (angesichts des sprunghaften Anstiegs des Finanzierungsvolumens im Jahr 2023), dass es seinen Umsatz wahrscheinlich erheblich steigern konnte. Die Fähigkeit von Tudigo, bei gleichzeitiger Skalierung schwarze Zahlen zu schreiben, ist ein positives Zeichen für Nachhaltigkeit (zumal einige Wettbewerber mit Verlusten arbeiten). Es ist erwähnenswert, dass die Plattform zusätzliches Wachstumskapital aufgenommen hat (die 3-Millionen-Euro-Community-Runde im Jahr 2023), um in die Expansion und die Produktentwicklung zu investieren, was Vertrauen in die künftige Leistung des Unternehmens impliziert.

Anlegerrenditen: Die tatsächlichen Investitionsrenditen auf Tudigo variieren je nach Projekt und werden nicht einheitlich offengelegt. Tudigo veröffentlicht auf seiner öffentlichen Website keine umfassende Erfolgsbilanz - ein Punkt, der von unabhängigen Gutachtern kritisiert wird. Es können jedoch allgemeine Erwartungen skizziert werden: Anleiheinvestitionen auf Tudigo boten in der Regel Zinssätze von 6-10 % brutto pro Jahr, und viele wurden planmäßig zurückgezahlt (mit einigen bemerkenswerten Ausnahmen, auf die weiter unten eingegangen wird). Aktieninvestitionen weisen eine höhere Varianz auf - die Investoren streben hohe Multiplikatoren an (Tudigo nennt oft ein potenzielles jährliches Renditeäquivalent von 8-12 %+ in erfolgreichen Fällen), aber dies ist theoretisch, da die Aktienergebnisse von einem erfolgreichen Ausstieg abhängen. Einige eigenkapitalfinanzierte Start-ups haben sich gut entwickelt (die Anleger erzielen nur dann Gewinne, wenn diese Unternehmen aufgekauft oder an die Börse gebracht werden).

Ausfälle und Risiken: Es ist wichtig, die Leistung in Bezug auf Ausfälle/Verluste hervorzuheben, die die Nettoergebnisse erheblich beeinflussen. Nach den Daten einer unabhängigen Analyse aus dem Jahr 2025 sind die Ausfallraten von Tudigo in den letzten Jahren gestiegen. Bei Anleiheangeboten lag die jährliche Ausfallquote (Verlust) im Jahr 2021 bei 0 %, dann bei 1 % im Jahr 2022 und stieg im Jahr 2023 auf 11 % (was bedeutet, dass 11 % der ausstehenden Anleihegeschäfte in diesem Jahr zu einem Verlust führten). Bei Aktiengeschäften meldete Tudigo, dass etwa 1-2 % der finanzierten Unternehmen pro Jahr mit einem Totalverlust (z. B. Konkurs) endeten - etwa 2 % im Jahr 2022 und 2 % im Jahr 2023. (Es ist erwähnenswert, dass die Zahlen für 2023 ein schwierigeres wirtschaftliches Klima und einige öffentlichkeitswirksame Misserfolge widerspiegeln). Darüber hinaus deuten frühere interne Zahlen (die von Tudigo nicht veröffentlicht, aber von Analysten eingeholt wurden) darauf hin, dass es auch in den Vorjahren zu einigen weiteren Ausfällen gekommen ist. Diese Verlustraten sind höher als bei einigen konkurrierenden Plattformen; einige Immobilien-Crowdfunding-Websites haben beispielsweise in der Vergangenheit nahezu 0 % Verluste verzeichnet. Die Tatsache, dass Tudigo jedes Jahr dauerhafte Verluste verzeichnet, wird von Experten als besorgniserregend eingestuft - sie unterstreicht, dass ein Teil der Investitionen schief geht. Positiv zu vermerken ist, dass die Mehrheit der Projekte nicht ausgefallen ist; viele sind noch aktiv oder in Arbeit, und einige haben Renditen erzielt. Anleger sollten jedoch diese Chancen einkalkulieren: In einem Tudigo-Portfolio könnte beispielsweise 1 von 10 Start-ups komplett scheitern (Eigenkapital = 0), während andere erfolgreich sind und einen Ausgleich schaffen.

Bemerkenswerte Metriken: Anfang 2024 lag die durchschnittliche Kapitalaufnahme pro Projekt bei Tudigo bei etwa 750 000 Euro (im Jahr 2022) und dürfte angesichts einiger größerer Finanzierungsrunden im Jahr 2023 noch höher liegen. Die bisher größte einzelne Crowdfunding-Summe auf Tudigo beträgt 3,4 Mio. EUR (Brique House, 2024). Die durchschnittliche Investition pro Investor liegt oft im niedrigen Tausenderbereich; bei der Tudigo-Finanzierungsrunde 2023 beispielsweise lag der durchschnittliche Beitrag bei ~4.300 €, und bei vielen Kampagnen (wie Helios neobank) lag der durchschnittliche Beitrag bei etwa 2.000 € (mit 1.200 Investoren für 2,39 Mio. €). Die Trustpilot-Bewertung der Plattform (ein Indikator für die Nutzerzufriedenheit) liegt bei 4,2 von 5 Punkten (basierend auf ~2.100 Bewertungen Mitte 2025) - dies deutet auf allgemein positive Nutzererfahrungen hin, auch wenn einige negative Aspekte später diskutiert werden.

Schlussfolgerung: Tudigo hat ein beträchtliches Volumen erreicht (über 250 Mio. € finanziert) und seine Fähigkeit zur Skalierung unter Beweis gestellt, aber die tatsächlichen Ergebnisse der Investoren werden von einer sorgfältigen Projektauswahl abhängen, da die Renditen sehr projektspezifisch sind und einige Verluste aufgetreten sind. Das Fehlen öffentlicher aggregierter Leistungsdaten bedeutet, dass sich die Anleger auf individuelle Projektinformationen und ihre eigene Diversifizierung verlassen müssen, um die wahrscheinlichen Renditen abzuschätzen.

Der Risikomanagement-Ansatz von Tudigo ⚠️

Projektauswahl: Tudigo legt Wert auf ein strenges Prüfverfahren zum Schutz der Investoren. Nach Angaben der Plattform werden von allen Unternehmen, die einen Antrag auf Kapitalbeschaffung stellen, nur ~1 % letztendlich für die Notierung zugelassen. Die Bewertung umfasst mehrere Stufen: eine erste Prüfung durch die Analysten von Tudigo, eine eingehende Prüfung des Geschäftsplans und schließlich eine formelle Prüfung durch den Investitionsausschuss. Die Projekte müssen mit der Investitionsthese von Tudigo übereinstimmen, d. h. das Unternehmen sollte ein lebensfähiges, wachstumsorientiertes französisches KMU/Startup sein, das häufig einen nachhaltigen oder innovativen Ansatz verfolgt. Darüber hinaus wird jeder Kandidat einer Due-Diligence-Prüfung unterzogen: Das Tudigo-Team (und manchmal auch externe Sachverständige) führt eine Finanzanalyse (Prüfung der Konten, Prognosen, Wirtschaftlichkeitsberechnungen) und eine rechtliche Prüfung durch (Unternehmenseintragung, etwaige Pfandrechte oder Rechtsstreitigkeiten, Hintergrund des Managements). Sie verlangen auch Unterlagen wie Geschäftspläne, Pitch Decks und häufig Interviews mit den Gründern. Nur wenn ein Projekt diese Hürden (einschließlich der endgültigen Genehmigung durch den Ausschuss) besteht, erhält es grünes Licht für den Start einer Kampagne auf der Plattform. Durch diese strenge Filterung soll sichergestellt werden, dass nur solide Möglichkeiten mit einem ausgewogenen Verhältnis von Potenzial und Risiko präsentiert werden. Infolgedessen hebt Tudigo hervor, dass viele seiner Projekte eine sinnvolle Mission oder solide Grundlagen haben, und die Plattform vermarktet stolz, dass sie in 1 von 100 Projekten investiert", als Zeichen der Qualitätskontrolle.

Risikobewertung und Due-Diligence-Prüfung: Für jedes genehmigte Projekt erstellt Tudigo eine "Investment Note" oder ein Rating, das den Investoren mitgeteilt wird. Diese enthält eine Risikobewertung und häufig eine Punktzahl auf einer fünfstufigen Skala zur Angabe des Risikoniveaus. So wurde beispielsweise ein Projekt von Tudigo mit 1,8/5 (mittleres Risiko) bewertet. Der Vermerk des Analysten umfasst die wichtigsten Punkte: Stärken des Unternehmens, Marktanalyse, Finanzprognosen und festgestellte Risiken (wie z. B. Wettbewerb auf dem Markt, rechtliche Fragen usw.). In einigen Fällen setzt Tudigo auch externe Due-Diligence-Prüfungen ein; in den Unterlagen werden externe Prüfungen (finanzieller oder rechtlicher Art) als zusätzliche Sicherheit erwähnt. Bei Anleihegeschäften handelt Tudigo Sicherheiten aus: Es wird angestrebt, Sicherheiten oder Garantien (z. B. ein Pfandrecht an Vermögenswerten oder eine persönliche Garantie der Gründer) zur Absicherung des Darlehens zu erhalten. Diese Bedingungen werden, falls vorhanden, im Vertrag klar festgelegt. Bei Kapitalbeteiligungen erfolgt die Strukturierung über die Zweckgesellschaft und in der Regel über eine Aktionärsvereinbarung, die Bestimmungen zum Schutz von Minderheitsinvestoren enthält (z. B. Mitspracherechte, Informationsrechte). Bemerkenswert ist, dass das Verfahren von Tudigo auch die Überprüfung des Hintergrunds des Managements - z. B. die Überprüfung des Strafregisters von Gründern - und die Analyse von Kontoauszügen zur Überprüfung der finanziellen Gesundheit umfasst. Der Risikoansatz ist also vielschichtig: strenge Auswahl, gründliche Due-Diligence-Prüfung, strukturierte Anlagevehikel und Transparenz der Risikofaktoren für die Anleger.

Überwachung und Nachbereitung der Investition: Nach einer erfolgreichen Mittelbeschaffung spielt Tudigo weiterhin eine Rolle bei der Überwachung. Sie verlangen von den Unternehmen regelmäßige Aktualisierungen (mindestens viertel- oder halbjährlich). Die Plattform von Tudigo erleichtert die Veröffentlichung von Quartalsberichten und Neuigkeiten des finanzierten Unternehmens für alle Investoren. Tudigo organisiert auch Jahreshauptversammlungen für Aktienanleger, die über die Plattform oder persönlich abgehalten werden - die Anleger nehmen entweder daran teil oder stimmen bei wichtigen Entscheidungen durch einen Bevollmächtigten ab. Anleiheinvestoren erhalten Zahlungspläne und werden über etwaige Verzögerungen oder Umstrukturierungen informiert. Das Tudigo-Team (die chargés d'investissement) dient als Verbindungsstelle; sie nehmen manchmal als Beobachter an den Vorstandssitzungen der finanzierten Start-ups teil oder bleiben zumindest in engem Kontakt, um Frühwarnzeichen für Probleme zu erkennen. Die Plattform verfügt auch über Verfahren für den Fall, dass etwas schief läuft: Wenn ein Unternehmen in Schwierigkeiten gerät, kann Tudigo sich mit den Investoren über Maßnahmen wie Umschuldung oder Rückzahlung abstimmen. Wenn zum Beispiel ein Anleiheemittent seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, kann Tudigo Anwälte einschalten oder einen Umschuldungsplan aushandeln, um die Schulden zu tilgen. Ein Teil der Anlegergelder (2 % in der Zweckgesellschaft) wird zurückgelegt, um bei Bedarf rechtliche Schritte einzuleiten.

Beschränkungen und Herausforderungen: Trotz dieser Bemühungen bleibt das Risiko hoch, und der Ansatz von Tudigo hat in extremen Fällen einige Risse gezeigt. Ein bekanntes Beispiel war AL Constructions, ein 2024 über Tudigo finanziertes Projekt, das bereits bei der ersten Anleihezahlung in Verzug geriet. Eine Post-Mortem-Analyse ergab, dass das Unternehmen gefälschte Dokumente vorgelegt hatte: Das Führungszeugnis des Gründers war gefälscht (um die Verurteilung eines Namensvetters zu verschleiern), und die Kontoauszüge waren gefälscht, um die finanzielle Situation des Unternehmens aufzublähen. Das Compliance-Team von Tudigo forderte diese Dokumente zwar an, aber die Fälschungen blieben unentdeckt, und die Plattform hatte diese Investition sogar als "mittleres Risiko" mit angeblichen Garantien beworben. Es stellte sich heraus, dass tatsächlich keine Sicherheiten gestellt wurden (die Papiere waren nicht unterzeichnet), so dass die Anleger ungeschützt blieben. Dieser Vorfall warf die Frage auf, ob die internen Prozesse von Tudigo gestärkt werden müssen (z. B. manuelle Überprüfung von Dokumenten, die von Algorithmen erkannt wurden), da Tudigo von einem entschlossenen Betrüger "überrumpelt" wurde. Der Präsident von Tudigo spielte den Vorfall als böswillige Gerüchte herunter, aber die Fakten zeigten ein Versagen der Risikokontrollen.

Darüber hinaus ist es angesichts des wachsenden Projektvolumens schwierig, eine strenge Aufsicht aufrechtzuerhalten. Einige Investoren haben Ungereimtheiten festgestellt: Einige von Tudigo finanzierte Unternehmen befanden sich kurz nach der Finanzierung in schlechter finanzieller Verfassung, was darauf hindeutet, dass vielleicht Optimismus oder der Druck, Geschäfte an die Börse zu bringen, gelegentlich die Vorsicht überwogen. Kritiker sprechen von "perfekter Auswahl" - was bedeutet, dass die Projektfilterung zwar seriös, aber nicht unfehlbar ist.

Schlussfolgerung: Das Risikomanagement von Tudigo ist auf dem Papier umfassend - nur ein winziger Bruchteil der Geschäfte durchläuft die Filter, und es werden mehrere Sicherheitsvorkehrungen (Audits, Ratings, rechtliche Strukturen) getroffen. Dies trägt wahrscheinlich zur allgemeinen Erfolgsquote der Plattform bei. Dennoch müssen die Anleger wachsam bleiben. Selbst bei einer Annahmequote von 1 % bei Tudigo ist die Investition in Start-ups und kleine Unternehmen mit einem 🎲-Element des Zufalls verbunden, und keine noch so große Sorgfaltspflicht kann alle Risiken ausschließen. Tudigo selbst rät zur Diversifizierung und warnt deutlich davor, dass bei jedem Projekt Kapitalverluste und Verzögerungen möglich sind. Der Ansatz der Plattform besteht darin, das Risiko so weit wie möglich zu mindern, aber letztendlich sollten diejenigen, die Tudigo nutzen, ihre eigenen Hausaufgaben für jedes Geschäft machen und sich nicht allein auf die Prüfung durch Tudigo verlassen.

Funktionen und Tools der Tudigo-Plattform ⚙️

Dashboard und Tools für Anleger: Tudigo bietet eine benutzerfreundliche Online-Plattform (Website und Mobilgeräte), auf der Anleger Möglichkeiten durchsuchen, Details überprüfen und ihre Portfolios verwalten können. Das Anleger-Dashboard zeigt alle Projekte an, in die Sie investiert haben, zusammen mit dem investierten Betrag, dem Prozentsatz des erreichten Fundraising-Ziels und laufenden Updates. Investoren erhalten über die Plattform regelmäßig Projekt-Updates - Unternehmen veröffentlichen Neuigkeiten, Finanzberichte oder Entwicklungsmeilensteine, die in Ihrem Account-Feed zugänglich sind. Eine nützliche Funktion ist das Projektvergleichstool von Tudigo (auf der Website als "comparateur" bezeichnet), mit dem Sie mehrere Investitionsmöglichkeiten nebeneinander vergleichen können. Dieses Tool hebt die wichtigsten Kennzahlen hervor (Sektor, Finanzierungsphase, Risikobewertung, Renditeziel), damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können. Darüber hinaus stellt Tudigo jedem Investor das Investment Memorandum/KIIS des Unternehmens, die Jahresabschlüsse und eine Investment Note (Analystenbericht) für die Due Diligence zur Verfügung. Alle Dokumente stehen auf der Plattform zum Download bereit.

Beratende Unterstützung: Tudigo unterscheidet sich von anderen Plattformen durch die persönliche Betreuung der Investoren. Die Plattform verfügt über "Chargés d'investissement" - im Wesentlichen Anlageberater -, mit denen Anleger (insbesondere neue Anleger oder solche, die größere Summen investieren) sprechen können. Sie können einen Anruf oder ein Treffen vereinbaren, um Projektdetails zu besprechen, Fragen zur Funktionsweise zu stellen oder sich beraten zu lassen. Diese menschliche Note wird in den Nutzerbewertungen häufig als Pluspunkt hervorgehoben: Die Anleger schätzen es, dass Experten wie Simon oder Carl aus dem Tudigo-Team ansprechbar sind und Zweifel ausräumen können. Außerdem gibt es auf der Website ein umfangreiches FAQ/Hilfe-Center (das alles von der Kontoeröffnung bis zur Steuererklärung abdeckt), was zeigt, wie sehr sich Tudigo um die Bildung der Anleger bemüht. Der Abschnitt "Ressourcen" von Tudigo enthält Artikel und Leitfäden über private Investitionen, Risiken, Diversifizierung usw., die den Anlegern helfen, ihr Wissen zu erweitern.

Auto-Investment und Sekundärmarkt: Im Gegensatz zu einigen Peer-to-Peer-Kreditplattformen bietet Tudigo keine Auto-Invest-Funktion, bei der die Plattform automatisch Mittel für Sie zuteilt. In Anbetracht der Beschaffenheit von Aktiengeschäften (jedes ist einzigartig und erfordert eine Bewertung durch den Anleger) erwartet Tudigo, dass die Anleger die von ihnen gewünschten Möglichkeiten manuell auswählen. Ebenso gibt es auf Tudigo keinen öffentlichen Sekundärmarkt, d. h. Sie können Ihre Investitionen nicht frei mit anderen Nutzern über die Schnittstelle der Plattform handeln. Tudigo erleichtert jedoch einen privaten Sekundärmarkt: Wenn ein Anleger einen externen Käufer für seine Wertpapiere findet (oder wenn das Unternehmen selbst einen Rückkauf veranlasst), hilft Tudigo bei der Durchführung der Übertragung. Zum Beispiel im Help Center: "J'ai trouvé un acquéreur pour mes parts, que faire ?" - es werden die Schritte für den privaten Verkauf Ihrer Aktien beschrieben, was die Benachrichtigung von Tudigo einschließt, um den Papierkram mit der Zweckgesellschaft und dem Unternehmen zu erledigen. Dies kommt zwar nicht häufig vor, bietet aber eine (wenn auch illiquide) Möglichkeit für einen frühzeitigen Ausstieg, falls dies erforderlich ist.

Diversifizierung und Clubs: Tudigo fördert die Diversifizierung auf der Plattform. Es gibt eine Funktion, mit der man bestimmten Themen oder "Cercles" von Investitionen folgen kann. Im Jahr 2023 führte Tudigo "Clubs Tudigo" ein, bei denen es sich im Wesentlichen um kuratierte Investitionspools handelt, in denen akkreditierte Investoren oder Gruppen neben Business Angels in ausgewählte Geschäfte investieren können. Dies ermöglicht es kleineren Investoren, sich an Runden zu beteiligen, die von erfahrenen Engeln oder Fonds geleitet werden. Die Benutzeroberfläche der Plattform bietet Filter nach Branche, Auswirkung und neuen bzw. bald abzuschließenden Projekten, um den Anlegern eine Diversifizierung über Sektoren und Laufzeiten hinweg zu ermöglichen. Das Team von Tudigo ist zwar kein Robo-Advisor, aber es kann Investoren zur Diversifizierung anregen (z. B. durch Artikel oder Berateranrufe, in denen betont wird, dass man nicht zu viel in ein einziges Geschäft investieren sollte).

Berichterstattung und Analysen: Für jede Anlage bietet Tudigo eine laufende Leistungsüberwachung. Bei Aktienanlagen werden alle Änderungen angezeigt (z. B. wenn das Unternehmen eine weitere Finanzierungsrunde aufnimmt, werden manchmal die Bewertungsdaten oder der Aktienkurs aktualisiert, sofern verfügbar). Bei Anleiheinvestitionen werden die fälligen Zins- und Tilgungszahlungen in einem Zahlungsplan angezeigt. Die Plattform sendet E-Mail-Benachrichtigungen, wenn eine Zahlung erfolgt oder wenn sie verspätet ist. Tudigo erstellt außerdem eine Jahresabrechnung für Anleger, die für Steuerzwecke nützlich ist und in der alle erhaltenen Zinsen und Dividenden sowie alle Auszahlungen aufgeführt sind. Die von Tudigo unterstützten Währungen sind in erster Linie Euro (€) - Investitionen werden in EUR getätigt und Unternehmen nehmen Geld in EUR auf. Die Sprache der Plattform ist hauptsächlich französisch, was den Fokus auf französische Investoren widerspiegelt; einige Bereiche (wie das Hilfecenter) sind jedoch ins Englische übersetzt, so dass ein englischsprachiger Investor mit Unterstützung navigieren kann. Da Tudigo den EU-Pass erhalten hat, könnte es in Zukunft mehr mehrsprachigen Support anbieten, aber derzeit ist die Kommunikation (Verträge, Updates) auf Französisch.

Sicherheit und technische Merkmale: Tudigo verwendet eine sichere Webschnittstelle (HTTPS) und arbeitet mit Lemon Way (einem lizenzierten Zahlungsinstitut) für die Abwicklung der Anlegergelder und die Hinterlegung zusammen. Jeder Anleger muss auf der Plattform eine KYC-Identitätsprüfung (Know Your Customer) durchlaufen, und die Zahlungen können per Banküberweisung oder Online-Zahlung auf das Treuhandkonto für eine bestimmte Kampagne erfolgen. Die Plattform verfügt außerdem über eine Zwei-Faktor-Authentifizierung für die Anmeldung und die Tätigung von Investitionen, was eine zusätzliche Ebene der Kontosicherheit darstellt. Insgesamt ist die Plattform von Tudigo modern und funktionsreich und kombiniert Benutzerfreundlichkeit (einfacher Online-Abonnementprozess) mit einigen fortschrittlichen Tools (Vergleich, herunterladbare Berichte) und menschlicher Unterstützung. Es fehlen einige Funktionen, die sich einige Anleger wünschen könnten (wie sofortige Liquidität oder automatische Diversifizierung), aber das entspricht dem Wesen des Equity Crowdfunding, bei dem das Engagement der Anleger und die Sorgfaltspflicht im Vordergrund stehen.

Tudigo-Gebühren und Preisstruktur 💰

Gebühren für Anleger: Investitionen über Tudigo sind mit einer Gebührenstruktur verbunden, die mit der eines Risikokapitalfonds vergleichbar ist, was für Anleger wichtig ist, da es sich auf die Nettorendite auswirkt. Während die Anmeldung und das Surfen auf der Plattform kostenlos sind, erhebt Tudigo Gebühren, wenn Sie tatsächlich investieren. Bei einer erfolgreichen Investition (insbesondere in Aktiengeschäfte) wird dem Anleger eine Einstiegsgebühr ("frais de souscription") berechnet. Dabei handelt es sich um einen gestaffelten Prozentsatz, der sich nach dem Anlagebetrag richtet: Für die meisten Kleinanleger beträgt er 5 % des Anlagebetrags (bei Anlagen unter 25 000 €), bei größeren Beträgen sinkt er (4 % bei 25 000 bis 50 000 €, 3 % bei 50 000 bis 100 000 € usw.). Wenn Sie beispielsweise 1.000 € in ein Projekt investieren, erhält Tudigo eine Gebühr von 50 €. Diese Gebühr wird in der Regel von Ihrer Investition abgezogen (d. h. bei einer Investition von 1.000 € fließen 950 € tatsächlich in das Projekt und 50 € als Gebühren).

Darüber hinaus erhebt Tudigo auf die Beteiligungen der Anleger laufende Verwaltungsgebühren, um die Kosten für den Betrieb der Zweckgesellschaft und die Überwachung der Investition zu decken. Anstatt jährlich abzurechnen, stellt Tudigo die Verwaltungsgebühren für 5 Jahre im Voraus in Rechnung. Konkret wird zum Zeitpunkt der Investition 1 % der Investition pro Jahr für 5 Jahre (insgesamt 5 %) einbehalten. Wenn die Investition weniger als 5 Jahre dauert (z. B. wenn das Unternehmen nach 3 Jahren aussteigt), erstattet Tudigo dem Anleger den nicht genutzten Teil dieser Gebühren. Bei einer längeren Laufzeit berechnet Tudigo keine zusätzlichen Gebühren über die 5-Jahres-Klausel hinaus (5 % sind also die Obergrenze für die Verwaltungsgebühren pro Investition).

Ein weiteres Element ist eine Rücklage für mögliche Kosten: 2 % der Investition werden auf dem Konto der Zweckgesellschaft als "Betriebskosten" zurückgelegt. Dabei handelt es sich nicht um Einnahmen für Tudigo an sich, sondern um einen Pool für eventuelle Rechts- oder Sachverständigenkosten, die zur Wahrung der Interessen der Anleger anfallen könnten (z. B. die Beauftragung eines Anwalts, wenn das Unternehmen zahlungsunfähig ist). Fallen keine derartigen Kosten an, werden diese 2 % am Ende (bei Liquidation der Zweckgesellschaft) an die Anleger zurückgegeben.

Schließlich erhebt Tudigo eine erfolgsabhängige Gebühr (Carry) für erfolgreiche Ergebnisse. Dies ist vergleichbar mit dem Carried Interest von Private-Equity-Fonds. Tudigo erhält 20 % der Gewinne aus einer Investition, wenn die Investition eine 1,2-fache Nettorendite (eine 20 %-Hürde) für den Investor erzielt. Mit anderen Worten: Tudigo erhält diesen Carried Interest nur, wenn Sie mindestens 20 % Gewinn erzielen; darüber hinaus behält Tudigo 20 % aller zusätzlichen Gewinne. Wenn Sie z. B. 1.000 € investiert haben und beim Ausstieg 5.000 € zurückerhalten, beträgt die Hürde 1,2× (1.200 €), d. h. Tudigo erhält 20 % des Gewinns von 3.800 €, der über 1.200 € hinausgeht, was bedeutet, dass Tudigo 760 € einnimmt und Sie 4.240 € erhalten. Wenn eine Investition fehlschlägt oder nur minimale Gewinne erzielt, wird kein Übertrag vorgenommen. Dadurch wird der Anreiz für Tudigo bis zu einem gewissen Grad an den Erfolg der Anleger gekoppelt (sie erhalten diesen Bonus nur, wenn Sie Gewinne erzielen). Beachten Sie jedoch, dass die Einstiegs- und Verwaltungsgebühren unabhängig vom Ergebnis erhoben werden, d. h., die Anleger zahlen auch für Anlagen, die nicht erfolgreich sind, Gebühren.

Die typischen Kosten eines Anlegers lassen sich wie folgt zusammenfassen: Bei einer kleinen Investition werden etwa 10-12 % an Vorabgebühren (Einstiegsgebühr + 5-Jahres-Verwaltung + Rücklage) abgezogen. Wenn das Projekt Gewinne abwirft, wird ein Gewinnvortrag von 20 % fällig. Dies sind relativ hohe Gebühren, die die praktische Due-Diligence-Prüfung und die Verwaltung durch Tudigo widerspiegeln (Tudigo vergleicht seine Dienstleistungen mit denen eines VC-Fonds mit Berichterstattung usw.). Dies sollten Anleger unbedingt berücksichtigen: Wenn ein Projekt beispielsweise darauf abzielt, Ihr Geld innerhalb von 5 Jahren zu verdreifachen (was großartig ist), werden die Gebühren von Tudigo einen Teil dieses Gewinns schmälern. Umgekehrt wird Ihr Verlust bei einem Scheitern des Projekts nur durch die Tatsache etwas abgefedert, dass ein Teil der reservierten Gebühren (z. B. ungenutzte Management- oder Rechtsrücklagen) zurückerstattet werden könnte, die Einstiegsgebühr aber trotzdem gezahlt worden wäre. Alle Gebühren und spezifischen Prozentsätze werden in den FICI (Key Information Document) für jedes Projekt offengelegt - Tudigo rät Anlegern ausdrücklich, den Abschnitt über die Gebühren in diesem Dokument auf etwaige Abweichungen zu überprüfen, da für einige Projekte besondere Gebührenregelungen gelten können.


Gebühren für Fundraiser (Projekteigentümer): Das Geschäftsmodell von Tudigo sieht auch Gebühren für die Unternehmen vor, die Mittel einwerben. Zunächst ist das Einreichen eines Antrags kostenlos. Sobald ein Projekt jedoch eine vorläufige Genehmigung erhalten hat und ein Mandat (Verpflichtungserklärung) mit Tudigo unterzeichnet wurde, muss das Unternehmen eine "Due-Diligence-Gebühr" in Höhe von 5 % des Mindestfinanzierungsziels entrichten. Diese Gebühr wird im Voraus gezahlt, bevor die Kampagne beginnt, und deckt die Arbeit von Tudigo bei der Anbahnung, der Unterstützung bei der Bewertung, der Vorbereitung der Kampagne und der Durchführung der Due-Diligence-Prüfung (Finanzanalyse, rechtliche Prüfung usw.) ab. Diese Gebühr ist im Wesentlichen eine Einführungsgebühr und wird nicht zurückerstattet (selbst wenn die Kampagne ihr Ziel nicht erreicht, deckt diese Gebühr die anfänglichen Bemühungen von Tudigo ab).

Wenn die Spendensammlung erfolgreich ist, erhält Tudigo eine Erfolgsprovision von dem Unternehmen. Diese Provision beträgt 7 % bis 10 % der insgesamt gesammelten Mittel. Der genaue Prozentsatz wird von Fall zu Fall ausgehandelt und hängt oft vom Umfang und der Komplexität der Spendensammlung ab (bei größeren Spendensammlungen kann der Satz etwas niedriger ausfallen). Nach Angaben von Tudigo liegt die typische Spanne bei 7-10%, wobei ~8% bei vielen Geschäften üblich sind. Diese Erfolgsgebühr deckt die laufenden Dienstleistungen von Tudigo ab - Marketing der Kampagne, Zahlungsabwicklung und Unterstützung nach der Kapitalbeschaffung (Investor Relations usw.).

Darüber hinaus fallen für die Unternehmen nach der Kapitalbeschaffung einige fixe und variable Kosten an: Tudigo behält im Durchschnitt etwa 1 % des eingeworbenen Betrags ein, um die Wartung der Plattform und die Beziehungen zu den Investoren während der gesamten Laufzeit der Investition zu finanzieren. Und da eine Zweckgesellschaft gegründet wird, berechnet Tudigo dem Unternehmen 2 500 € pro Jahr (zzgl. MwSt.) für die Verwaltung dieser Gesellschaft (Rechtsberatung, Buchhaltung, Einreichung von Unterlagen). Wenn die Investition z. B. 5 Jahre läuft, sind das 12.500 € an Verwaltungskosten für die Zweckgesellschaft über die Zeit. Die Unternehmen müssen möglicherweise auch ihre eigenen Anwaltskosten für die Ausarbeitung von Verträgen usw. bezahlen, aber das ist eine andere Sache.

Insgesamt kann ein Unternehmen, das über Tudigo Kapital aufnimmt, mit Gesamtkosten in der Größenordnung von 12-15 % der aufgebrachten Mittel rechnen (5 % im Voraus + ~7-10 % bei Erfolg), zuzüglich laufender kleinerer Kosten. Das sind erhebliche Kosten, die sich aber für viele Start-ups lohnen, da sie dadurch Zugang zu Kapital und einer Gemeinschaft von Investoren erhalten. Die Gebührenstruktur von Tudigo ist recht transparent - sie ist in der Vereinbarung mit dem Unternehmen und im Help Center klar dargelegt, und die Unternehmen wissen, dass bei Nichterreichen des Mindestziels keine Erfolgsgebühr anfällt, sie aber die Dossiergebühr verlieren (was ein Anreiz ist, realistische Ziele zu setzen). Im Gegensatz zu einem Risikokapitalgeber nimmt Tudigo auch keine Sitze im Aufsichtsrat ein, bezieht kein Gehalt usw.; seine Vergütung besteht ausschließlich aus diesen Gebühren und dem Carry.


Transparenz der Preisgestaltung: Tudigo gibt in seiner Dokumentation offen Auskunft über die Gebühren für Anleger und Emittenten. In den häufig gestellten Fragen (FAQ) der Plattform heißt es ausdrücklich "Quels sont les frais à la charge du porteur de projet ?" und "... à la charge des investisseurs ?". Sie weisen darauf hin, dass die Anlegergebühren je nach Projekt variieren können und dass die Anleger das FICI-Dokument für jedes Geschäft lesen sollten. Dies deutet darauf hin, dass Tudigo manchmal die Gebühren anpassen könnte (z. B. eine niedrigere Einstiegsgebühr für bestimmte Impact-Projekte oder erstmalige Förderungen usw.). Im Allgemeinen gilt die beschriebene Struktur jedoch für die meisten Geschäfte.

Ein potenzieller Interessenkonflikt besteht darin, dass die Einnahmen von Tudigo (Provisionen) größtenteils bei Abschluss der Finanzierung anfallen und nicht an den langfristigen Projekterfolg gebunden sind (abgesehen von den übertragenen Zinsen). Das bedeutet, dass Tudigo Geld verdient, wenn eine Kampagne abgeschlossen wird, selbst wenn das Geschäft später nicht erfolgreich ist. Einige Analysten haben auf dieses "désalignement d'intérêts" hingewiesen - die Plattform wird im Voraus bezahlt, während die Investoren das laufende Risiko tragen. Die Einführung von Carried Interest durch Tudigo trägt dazu bei, dieses Problem zu beheben, da die Anleger auch an positiven Ergebnissen beteiligt werden. Die Anleger sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass sich das Gebührenmodell auf die Nettoperformance auswirken könnte: Etwaige Erträge werden zunächst teilweise zur Deckung der Gebühren verwendet. Daher muss ein Projekt eine recht gute Performance aufweisen, damit die Anleger nach Abzug aller Gebühren einen deutlichen Gewinn erzielen (grob gesagt müsste eine Aktieninvestition z. B. mehr als +12 % erzielen, um nach Abzug der Gebühren ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen; die genaue Berechnung hängt jedoch vom Zeitrahmen und dem Ergebnis ab).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Preisgestaltung von Tudigo umfassend ist: Unternehmen zahlen für den Zugang zu Kapital und Unterstützung (mit einer Beteiligung über eine Upfront-Gebühr), und Investoren zahlen für die Due-Diligence-Prüfung, die Verwaltung und einen hoffentlich qualitativ hochwertigen Dealflow. Die Kosten sind in absoluten Zahlen etwas höher, entsprechen aber dem intensiven Charakter von Private-Equity-Investitionen (2 % Management und 20 % Carry sind ein Standardmodell bei Risikokapital). Für einen Kleinanleger ist es wichtig, diese Gebühren bei der Berechnung der erwarteten Renditen zu berücksichtigen - ein Projekt mit einer jährlichen Rendite von 8 % könnte beispielsweise nach Abzug der Gebühren effektiv weniger einbringen. Tudigo begründet dies damit, dass mit diesen Gebühren eine gründliche Due-Diligence-Prüfung und das laufende Management finanziert werden, um die Investitionsergebnisse zu verbessern. Anleger sollten entscheiden, ob dieser Kompromiss (höhere Gebühren für kuratierte Geschäfte) für sie akzeptabel ist, und vor einer Investition immer den Abschnitt über die Gebühren in den Projektinformationen lesen.

Negative Werbung um Tudigo 🚨

Obwohl Tudigo im Allgemeinen positiv bewertet wird, ist das Unternehmen nicht frei von Kontroversen und Kritik, von denen einige das Vertrauen der Anleger beeinflussen könnten. Im Folgenden werden einige bemerkenswerte Punkte negativer Publicity genannt:


1. Interner Governance-Konflikt (2024-2025)

Anfang 2025 wurde bekannt, dass es innerhalb der Tudigo-Führung zu einem ernsthaften Aktionärsstreit gekommen war. Französische Finanzmedien berichteten, dass die Mitbegründer Alexandre Laing und Stéphane Vromman "nicht mehr auf einer Linie liegen" und dass "le torchon brûle entre les actionnaires" (die Stakeholder sind zerstritten). Diese interne Krise betraf die Hauptaktionäre von Tudigo und eine Art "Pokerspiel" in den Vorstandsetagen. Sie wurde als eine Krise der Unternehmensführung bezeichnet, die die strategische Ausrichtung von Tudigo bedrohte. Branchenbeobachter wiesen darauf hin, dass Tudigo im Jahr 2024 mit der Neupositionierung seines Geschäfts begonnen hatte (vielleicht mit der Erkundung neuer Märkte oder Produkte) und dieser Konflikt dies gefährdete. Ein Detail, das erwähnt wurde, war, dass eine Gruppe von Aktionären (möglicherweise eine Investorengruppe namens SquareStones) Ende 2024 sogar eine Klage einreichte, was zu Schlichtungsversuchen führte.

Auch wenn die genauen Details nicht bekannt sind (die vollständigen Artikel befanden sich hinter Bezahlschranken), ist die Existenz eines solchen Streits ein Warnsignal - anhaltende Machtkämpfe können das Management ablenken, Wachstumspläne verlangsamen oder im schlimmsten Fall die Stabilität der Plattform beeinträchtigen. Bis Mitte 2025 ist unklar, ob dieser Streit vollständig beigelegt ist; Investoren, die Tudigo in Betracht ziehen, sollten die Nachrichten über die Stabilität der Eigentumsverhältnisse und des Managements im Auge behalten. Das Unternehmen hat sich öffentlich nicht im Detail dazu geäußert, aber jeder Kleinanleger sollte sich darüber im Klaren sein, dass es zwischen den Gründern von Tudigo zu einem Zerwürfnis gekommen ist, das sich auf die weitere Entwicklung der Plattform und die Art und Weise, wie sie künftig betrieben wird, auswirken könnte.


2. Versäumnisse bei der Sorgfaltspflicht und betrügerisches Projekt (AL Constructions)

Das vielleicht schädlichste Ereignis für den Ruf von Tudigo war der Ausfall eines Projekts namens AL Constructions im Jahr 2024. Dieses Unternehmen nahm bei Tudigo Anleihen im Wert von 1 Mio. € auf, die solide Renditen versprachen, und wurde in den Unterlagen von Tudigo mit einem mäßigen Risiko (Risikowert ~1,8/5) und angeblichen Sicherheiten bewertet. Schockierenderweise ging das Unternehmen innerhalb von 5 Monaten nach der Finanzierung in Liquidation (Konkurs). Die Anleger haben nicht einmal die erste Zinszahlung erhalten ("défaut dès la première échéance").

Ein Exposé eines Finanzbloggers brachte ans Licht, was schief gelaufen war: Der Gründer hatte Tudigo während der Due-Diligence-Prüfung falsche Dokumente vorgelegt. Insbesondere der Strafregisterauszug war gefälscht (der echte Auszug hätte eine Verurteilung von jemandem mit demselben Namen ergeben), und die Kontoauszüge waren gefälscht, um den Cashflow zu hoch anzugeben. Das Compliance-Team von Tudigo forderte diese Dokumente an und stellte sogar fest, dass der Name des Gründers mit dem einer verurteilten Person übereinstimmte, woraufhin es ein sauberes Strafregister verlangte - das er zwar vorlegte, aber es war gefälscht. Sie verließen sich auch auf eine automatisierte Analyse von Kontoauszügen, die offensichtliche Fälschungen nicht aufzeigte.

Darüber hinaus hatte Tudigo den Anlegern angekündigt, dass die Anleihe durch Verpfändung von Aktien der AL Constructions und eines Partnerunternehmens (Palatin) besichert würde. Diese Verpfändungsdokumente wurden jedoch nie unterzeichnet, so dass es letztlich keine Garantie gab. Als AL Constructions zusammenbrach, standen die Anleger ohne Sicherheiten da und hatten wahrscheinlich einen nahezu vollständigen Verlust. Der Präsident von Tudigo, Stéphane Vromman, spielte die Situation später herunter, indem er behauptete, dass interne Hypothesen böswillig gegen sie verwendet würden.

Die Diskussionen in den Foren zeigen jedoch, dass sich die Anleger über die mangelnde Kommunikation und die fehlende Sorgfaltspflicht aufgeregt haben. Dieser Vorfall ist eine deutliche Erinnerung daran, dass die Verfahren von Tudigo zwar streng, aber nicht narrensicher sind - ein entschlossener betrügerischer Akteur hat es geschafft, die Plattform zu passieren. Der Vorfall war ein Schlag für die Glaubwürdigkeit von Tudigo, der in Anlegerkreisen Kritik auslöste und die Frage aufwirft, ob Tudigo die Überprüfung verschärfen muss (z. B. durch manuelle Gegenprüfung von Dokumenten). Wahrscheinlich hat das Unternehmen seine Verfahren daraufhin überarbeitet, aber der Vorfall ist ein abschreckendes Beispiel und wird in Foren häufig als Grund angeführt, Tudigo-Geschäfte mit Vorsicht zu genießen.


3. Interessenkonflikt bei Eigenfinanzierung

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Entscheidung von Tudigo, sich auf seiner eigenen Plattform Kapital zu beschaffen. Im Januar 2023 führte Tudigo eine Crowdfunding-Kampagne durch, um Anteile von Tudigo (SAS Bulb in Town) an seine Nutzer zu verkaufen und 3 Millionen Euro zu sammeln. Während viele Community-Mitglieder eifrig investierten (da sie es als Unterstützung einer Plattform betrachteten, an die sie glauben), sahen einige Branchenbeobachter ein ethisches Problem.

Ein französischer Investment-Blog bezeichnete es als "un grave problème de conflit d'intérêt" (ein schwerwiegendes Problem des Interessenkonflikts), dass Tudigo sich selbst erlaubte, über seine Plattform Spenden zu sammeln. Das Problem besteht darin, dass Tudigo Gebühren für diese Eigenfinanzierungsrunde kassiert hat und gleichzeitig als Verkäufer und Vermittler auftrat, indem es die Glaubwürdigkeit seiner Plattform nutzte, um für seine eigenen Aktien zu werben, was als Eigengeschäft angesehen werden könnte. Wenn eine Plattform ein Unternehmen auflistet, führt sie normalerweise eine Due-Diligence-Prüfung durch und wahrt die Neutralität, aber kann eine Plattform wirklich neutral sein, wenn es um sie selbst geht? Würde Tudigo im Falle einer solchen Erhöhung das Unternehmen stillschweigend unterstützen, um sein Gesicht zu wahren?

Im Fall von Tudigo war die Runde erfolgreich und wurde schnell abgeschlossen, so dass kein offensichtlicher Schaden entstanden ist. Tudigo begründete diesen Schritt damit, dass es seiner Community die Möglichkeit geben wollte, einen Teil der Plattform zu besitzen und an ihrem Wachstum teilzuhaben. Dies geschah auch unter der älteren CIP-Regelung, bei der bestimmte Vorschriften (wie die Notwendigkeit eines unabhängigen Anbieters für Selbstangebote) vielleicht weniger klar waren. Dennoch bleibt bei einigen der Eindruck eines Konflikts bestehen: Es ist eine ungewöhnliche Praxis, dass eine Plattform sich selbst auflistet. Potenzielle Anleger könnten sich vergewissern wollen, dass Tudigo über Strategien für künftige derartige Konflikte verfügt (z. B. Validierung durch Dritte, falls sie dies jemals wieder tun). Bis jetzt hat dies noch nicht zu regulatorischen Maßnahmen geführt, aber es ist ein negativer Kommentar in der französischen Fintech-Blogosphäre.


4. Fragen der Kommunikation und Transparenz

Auf Nutzerbewertungsseiten und in Foren wird immer wieder die mangelnde Kommunikation in negativen Szenarien kritisiert. Während viele Nutzer die Unterstützung von Tudigo bei Investitionen loben, berichten einige, dass die Kommunikation spärlich wird, sobald ein Projekt in Schwierigkeiten gerät (Verzögerungen, Zahlungsausfall). In der Zusammenfassung von Trustpilot heißt es beispielsweise, dass einige Nutzer "Verzögerungen bei der Auszahlung und einen Mangel an klaren Informationen über ihre Investitionen" erlebten, und einige drückten ihre Enttäuschung über das Follow-up aus, wenn Projekte in Schwierigkeiten geraten.

Im Crowdfunding-Forum von argent-et-salaire beklagten sich die Anleger von Projekten, die in Schwierigkeiten geraten waren (wie AL Constructions und ein anderes Projekt, Tigliola), dass Tudigo keine proaktiven Aktualisierungen vornahm und dass die Anleger auf Antworten warten mussten. Zwar stellt Tudigo schließlich Informationen zur Verfügung (z. B. Mitteilungen über Gerichtsverfahren), aber in der Zwischenzeit kann das Schweigen für die Anleger frustrierend sein.

Außerdem wurde die Transparenz der Performancedaten bemängelt. Im Gegensatz zu den meisten Plattformen hat Tudigo in der Vergangenheit keine detaillierten Statistiken über seine Gesamtausfallraten, Renditen usw. veröffentlicht. Kritiker wie MoneyRadar betrachten dies als "Signal d'alerte" (Warnzeichen) und weisen darauf hin, dass es Tudigo "eindeutig an Transparenz mangelt", da nur ausgewählte "Erfolgsgeschichten" statt einer neutralen Leistungsübersicht präsentiert werden. Es hat den Anschein, dass einige Leistungszahlen (Ausfälle von 2021-2024) nur durch Nachforschungen bekannt wurden, anstatt dass Tudigo sie freiwillig zur Verfügung gestellt hat.

Dieser Mangel an leicht zugänglichen Daten ist aus der Sicht eines Anlegers definitiv ein Nachteil - es ist schwieriger, die Erfolgsbilanz der Plattform zu beurteilen. Das Unternehmen war vielleicht besorgt, dass die Veröffentlichung einer hohen Ausfallquote die Nutzer abschrecken könnte, aber das Zurückhalten dieser Daten kann als mangelnde Offenheit interpretiert werden.


5. Verschiedene Kritikpunkte

Einige Investoren erwähnen die Gebührenstruktur als Kritikpunkt. Sie sind der Meinung, dass die Gebühren für die Investoren hoch sind und dass Tudigo "auf jeden Fall bezahlt wird" (da das Unternehmen bei Abschluss der Finanzierung Gebühren kassiert, selbst wenn das Projekt später scheitert). Ein Forumsmitglied merkte beispielsweise an, dass Tudigo "XXL-Provisionen von den Anlegern kassiert", was seiner Meinung nach zu einer falschen Interessenabwägung führt. Dabei handelt es sich jedoch eher um einen Kritikpunkt am Geschäftsmodell als um einen Skandal - die Gebühren werden offengelegt, sind aber potenziell abschreckend.

Eine weitere Anekdote: Mitte 2023 nannte ein französischer Blogger Tudigo "la loterie nouvelle génération" und meinte damit, dass Investitionen dort aufgrund der unvorhersehbaren Ergebnisse einer Lotterie ähnelten. Sie argumentierten, dass Tudigo angesichts des Risikos für 99 % der Anleger nicht geeignet sei. Diese Art von Kommentaren unterstreicht die Skepsis, die in einigen Kreisen gegenüber risikoreichem Crowdfunding im Allgemeinen herrscht, wobei Tudigo ein gutes Beispiel dafür ist.

Schließlich sei darauf hingewiesen, dass der gesamte französische Crowdfunding-Sektor zwischen 2023 und 2024 einige aufsehenerregende Pleiten erlebte (mehrere Immobilienplattformen brachen zusammen usw.). Tudigo selbst ist immer noch stark, aber in diesem Zusammenhang könnten sich negative Stimmungen über Crowdfunding auch auf Tudigo übertragen. So wurde z. B. erwähnt, dass October (eine P2P-Kreditplattform) zusammengebrochen ist und andere in Schwierigkeiten stecken; Tudigo wurde als "À mi-chemin entre tous ces acteurs" (in der Mitte zwischen all diesen Akteuren) beschrieben - was bedeutet, dass es nicht so problematisch war wie andere, aber auch nicht ohne Probleme.


Zusammenfassung

Die wichtigsten Warnsignale für Anleger, die Tudigo in Betracht ziehen, sind:

  • das Gerangel um die Unternehmensführung (beobachten, ob sich das Problem löst),

  • die Lücke in der Sorgfaltspflicht, die durch eine betrügerische Kampagne aufgedeckt wurde (hoffentlich ein Einzelfall, aber sehr aufschlussreich),

  • und die Lücken in der Transparenz (die Notwendigkeit, sich bei Leistungsdaten auf externe Informationen zu verlassen).

All dies bedeutet nicht, dass Tudigo betrügerisch oder unsicher ist, aber es zeigt, dass die Anleger nicht selbstgefällig sein dürfen. Die Plattform ist legitim und reguliert, doch diese negativen Aspekte erinnern uns daran, dass Crowdfunding einzigartige Risiken birgt - sowohl auf Projektebene (Betrugs- oder Misserfolgsrisiko) als auch auf der Ebene der Plattform (Durchführung der Sorgfaltspflicht und interne Stabilität).

Ein umsichtiger Investor wird diese Punkte berücksichtigen: Er wird seine Investitionen diversifizieren, Informationen doppelt überprüfen und sich weiter engagieren. Tudigo seinerseits hat den Betrieb fortgesetzt und unternimmt Schritte (wie die Erlangung der PSFP-Lizenz und vermutlich die Stärkung der Compliance), die darauf hindeuten, dass es sich mit den Problemen befasst. Dennoch sind diese Vorfälle klar und öffentlich dokumentiert, so dass wir sie hervorgehoben haben, da sie "die Entscheidungen der Anleger erheblich beeinflussen könnten", wenn sie nicht richtig verstanden werden.

Tudigo Erfolgsgeschichten & Meilensteine 🏆

Trotz der Risiken kann Tudigo auf zahlreiche Erfolgsgeschichten verweisen, in denen die Plattform transformative Finanzierungsrunden ermöglicht und wichtige Meilensteine erreicht hat:

Rekord-Finanzierungen: Ein herausragendes Beispiel ist Brique House, eine neu gegründete Craft-Brauerei aus Lille. Im Jahr 2024 ermöglichte Tudigo Brique House eine Kapitalbeschaffung in Höhe von 3,4 Millionen Euro in nur 10 Tagen. Dies war Teil einer größeren Kapitalrunde in Höhe von 12 Millionen Euro, die von der Tudigo-Crowd und einem Risikokapitalfonds (Convivialité Ventures von Pernod Ricard) gemeinsam durchgeführt wurde. Der Beitrag der Tudigo-Community (3,4 Mio.) war für die Plattform ein rekordverdächtiger Betrag in kürzester Zeit. Sie hat gezeigt, dass Tudigo in der Lage ist, in kürzester Zeit eine große Zahl von Investoren zu mobilisieren - etwas, das bei der traditionellen Finanzierung eines KMU unvorstellbar gewesen wäre. Dieser Erfolg zeigte auch, wie Crowd-Investoren und institutionelle Anleger über Tudigo gemeinsam investieren können, wobei namhafte Persönlichkeiten wie Philippe Houzé (Galeries Lafayette) und Nicolas Béraud (Betclic) neben der Crowd investierten. Die Brauerei nutzte die Mittel, um die Produktion zu erweitern und neue Schankräume zu eröffnen, und verkörpert damit die von Tudigo angestrebte lokale wirtschaftliche Wirkung.

Ein weiterer großer Erfolg war Helios, eine ethische Neobank (grünes Banking-Startup). Im Jahr 2023 sammelte Helios in nur wenigen Tagen 2,39 Millionen Euro von über 1 200 Investoren auf Tudigo ein. Dies wurde als Rekord in Bezug auf die Anzahl der teilnehmenden Investoren beschrieben und spiegelt die große öffentliche Begeisterung für die Mission von Helios wider, Bankfonds fossilfrei zu machen. Helios war für Tudigo ein "emblématique"-Projekt, bei dem Gewinn und Zweck in Einklang gebracht wurden. Die Dynamik der Kampagne (die innerhalb weniger Tage vollständig gezeichnet war) unterstrich die Reichweite von Tudigo in einer Gemeinschaft, die sich für Impact Investing begeistert. Der Fall Helios zeigte auch, wie Tudigo die VC-Finanzierung ergänzen kann: Es ermöglichte einer breiten Basis von Unterstützern, sich an einer Finanzierungsrunde zu beteiligen, die andernfalls nur Großinvestoren vorbehalten gewesen wäre. Durch solche Gemeinschaftsrunden können Investoren zu Markenbotschaftern werden, die den Bekanntheitsgrad des Start-ups erhöhen (wie Tudigo-CEO Laing anmerkte, werden Crowdinvestoren zu wertvollen Botschaftern des Unternehmens).

Meilensteine des Plattformwachstums: Ein wichtiger Meilenstein in der Unternehmensgeschichte von Tudigo war 2018 - das Jahr, in dem Tudigo (nach dem Rebranding) vollständig auf Investment-Crowdfunding umgestellt wurde. Seit 2018 hat die Plattform ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnet: mehr als 250 Mio. Euro wurden aufgebracht, mehr als 270 Unternehmen wurden bis Anfang 2024 finanziert. Damit steht Tudigo in Frankreich an der Spitze des Volumens im Equity-Crowdfunding. Ein weiterer Meilenstein war das Erreichen der Rentabilität (ca. 2021-2022) - viele Fintechs arbeiten jahrelang mit Verlusten, so dass das Erreichen eines siebenstelligen Gewinns im Jahr 2022 für Tudigo ein Beweis für sein effizientes Modell ist. Im Jahr 2022 erweiterte Tudigo außerdem seine Produktpalette durch die Einführung von Obligationen (Anleihen) und eines Immobilienvertikals und diversifizierte damit über das reine Aktiengeschäft hinaus. Diese Erweiterungen zahlten sich aus und trugen zu einem starken Wachstum im Jahr 2023 bei (wie der Anstieg des Finanzierungsvolumens zeigt).

Anerkennungen und Auszeichnungen: Tudigo bezeichnet sich selbst häufig als den "Marktführer für Investitionen, die für jedermann zugänglich sind" in Frankreich. Das Unternehmen hat sich als führende Plattform für wirkungsvolle private Investitionen einen Namen gemacht. So wurde Tudigo beispielsweise von Bpifrance für das Deeptech 50-Programm ausgewählt - ein Vertrauensbeweis einer nationalen Institution. Tudigo wurde auch in Rankings der besten Crowdfunding-Plattformen aufgeführt. Im Jahr 2020 erhielt Tudigo eine Auszeichnung für sein Engagement im Bereich der nachhaltigen Finanzierung, wobei der Schwerpunkt auf Projekten mit positiven Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft lag (z. B. zahlreiche finanzierte grüne Energieprojekte). Das rasche Wachstum von Tudigo brachte dem Unternehmen zudem Medienpräsenz ein; die Echos Judiciaires Girondins aus dem Jahr 2024 interviewten CEO Laing in einem Artikel mit dem Titel "le Tudigo nouveau" über die tiefgreifende Umstrukturierung der Plattform und ihre Zukunftspläne - ein Hinweis darauf, dass lokale Wirtschaftszeitungen Tudigo als eine Fintech-Erfolgsgeschichte aus der Region Bordeaux sehen.

Gemeinschaft und Partnerschaften: Der Erfolg von Tudigo wird auch an den Meilensteinen der Community gemessen. In seinem Leitbild hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, "1 Million éco-citoyens zu versammeln, die 1 Milliarde Euro investieren". Das ist zwar ein ehrgeiziges Ziel, aber das Erreichen von 41 000 Investoren bis 2023 ist ein Schritt in Richtung dieser Vision. Die Tatsache, dass mehr als 700 dieser Anleger im Jahr 2023 Geld in Tudigo selbst investieren, zeigt die Loyalität und den Glauben der Gemeinschaft. Was die Partnerschaften betrifft, so bedeutet die Zusammenarbeit von Tudigo mit mehr als 50 Co-Investmentfonds, dass Startups, die über Tudigo Geld aufnehmen, häufig auch institutionelles Kapital anziehen. Dieser hybride Ansatz hat zu größeren Finanzierungsrunden und wohl auch zu besseren Ergebnissen für die Unternehmen geführt (mit erfahrenen VCs an Bord neben der Crowd). Tudigo hat sich somit als Brücke zwischen Kleinanlegern und der VC-Welt positioniert, was in gewisser Weise einzigartig ist. Ein weiterer Meilenstein war die Einführung der "Tudigo-Clubs" Anfang 2023: Diese Clubs ermöglichen es bestimmten Anlegern, neben namhaften Business Angels in ausgewählte Gelegenheiten zu investieren. Die ersten Club-Deals wurden im Jahr 2023 lanciert und fanden großen Anklang.

Bemerkenswerte Exits: Da die großen Kapitalbeteiligungen von Tudigo in den Jahren 2018 und 2019 begannen, sind einige dieser Unternehmen jetzt reif. Es gab einige Exits oder Folgerunden als Erfolgsgeschichten. So könnte ein über Tudigo finanziertes Startup später von einem VC mit einer höheren Bewertung aufgenommen werden, so dass die Tudigo-Investoren die Möglichkeit haben, einige Anteile mit Gewinn zu verkaufen (wenn eine Sekundärfinanzierung vereinbart wurde). Ein bekannter Fall: inHEART, ein Medizintechnik-Startup, das von Tudigo mitfinanziert wurde, erhielt später Geld von einem großen VC; die frühen Tudigo-Investoren sahen, wie ihre Anteile (zumindest auf dem Papier) an Wert gewannen, da die Bewertung stieg. Ein weiterer kleiner Exit: Eine über Tudigo finanzierte Brauerei wurde 2021 von einem größeren Getränkehersteller übernommen, was den Crowdinvestoren Berichten zufolge eine positive Rendite bescherte (dies wurde in den "nos performances"-Marketingunterlagen von Tudigo erwähnt, obwohl die genauen Zahlen nicht veröffentlicht wurden). Diese Geschichten werden von Tudigo gelegentlich hervorgehoben, um zu zeigen, dass es tatsächlich zu Ausstiegen kommt.

Unverwüstlichkeit: Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Widerstandsfähigkeit von Tudigo in einem turbulenten Markt. In den Jahren 2020-2021 (COVID-Zeitraum) hatten viele kleine Unternehmen zu kämpfen. Tudigo nutzte diese Zeit, um den Schwerpunkt auf lokale Investitionen und Auswirkungen zu legen, was bei den Menschen, die einen Beitrag zur Wiederbelebung der Wirtschaft leisten wollten, gut ankam. Tudigo überlebte die Pandemie und florierte dann in den Jahren 2022-2023. Während einige Konkurrenten ins Straucheln gerieten (z. B. gingen einige Immobilien-Crowdfunding-Plattformen im Jahr 2023 unter), blieb Tudigo nicht nur zahlungsfähig, sondern expandierte und sicherte sich neue Lizenzen und Finanzierungen. Für Kleinanleger ist der fortgesetzte Betrieb und das Wachstum von Tudigo beruhigend - die Plattform selbst scheint finanziell gesund zu sein und zu wachsen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erfolgsgeschichten von Tudigo sowohl die Auswirkungen der Plattform auf Unternehmen (rekordverdächtige Kapitalbeschaffung, Wachstum innovativer Unternehmen) als auch die Erfolge der Plattform selbst (Nutzerwachstum, Rentabilität, Branchenführerschaft) umfassen. Bemerkenswerte Projekte wie Brique House 🍺 und Helios 🌱 zeigen die Stärke von Crowdinvesting, wenn es richtig gemacht wird: schnelle Bereitstellung von Kapital für die richtigen Unternehmen. Der Meilenstein von Tudigo mit 250 Millionen Euro (mit ~118 finanzierten Projekten allein im Jahr 2023) macht das Unternehmen zu einem Schwergewicht im europäischen Crowdfunding. Diese Erfolge sind ein starkes Gegengewicht zu den Risiken - sie verdeutlichen die potenziellen Vorteile des Modells: Investoren können sich an der Finanzierung des nächsten großen Erfolges beteiligen und möglicherweise beträchtliche Gewinne einstreichen, während Unternehmer den nötigen Treibstoff und eine Gemeinschaft von Markenbotschaftern erhalten. Mit der Fortsetzung von Tudigo werden wahrscheinlich noch mehr Erfolgsgeschichten auftauchen, insbesondere wenn einige der seit 2018 finanzierten Start-ups mit hohen Multiplikatoren aussteigen und die frühen Tudigo-Unterstützer zu großen Gewinnern werden.

Frequently Asked Question

Ist Tudigo eine sichere und seriöse Plattform?

Tudigo ist eine seriöse, regulierte Plattform. Sie ist in Frankreich als PSFP (Prestataire de Services de Financement Participatif) unter der AMF-Lizenznummer FP-2023-39 zugelassen. Das bedeutet, dass sie die regulatorischen Standards erfüllt und von der Autorité des Marchés Financiers beaufsichtigt wird. Was die Sicherheit der Plattform angeht, so verwendet Tudigo getrennte Kundenkonten (über Lemon Way) und erfüllt die EU-Crowdfunding-Vorschriften. Sicher" bedeutet jedoch nicht risikofrei - während die Plattform selbst vertrauenswürdig ist (kein Betrug), bergen die von Ihnen getätigten Investitionen ein hohes Verlustrisiko. Selbst Tudigo betont, dass die Regulierung Sie nicht davor schützt, bei einer Fehlinvestition Geld zu verlieren. Sie können also Tudigo als Vermittler vertrauen, aber Sie müssen die Sicherheit jedes einzelnen Projekts für sich selbst bewerten. Es gibt keine Einlagensicherung oder Kapitalschutz für die von Ihnen getätigten Investitionen.

Welche Rendite kann ich bei Tudigo-Anlagen erwarten?

Die Rendite hängt von der Art der Investition ab:

  • Bei Kapitalbeteiligungen an Start-ups/PMEs gibt es keine festen Zinsen - Sie sind auf Kapitalgewinne aus. Wenn sich das Unternehmen gut entwickelt, können Sie Ihre Investition vervielfachen (Tudigo nennt mögliche Renditen von ~8-12 % pro Jahr oder mehr in erfolgreichen Fällen). Wenn ein Startup beispielsweise wächst und übernommen wird, könnten Sie das Doppelte, Dreifache oder mehr für Ihr Geld erhalten (was auf das Jahr hochgerechnet 20 % und mehr entsprechen könnte, wenn dies in einigen Jahren geschieht). Aber diese Ergebnisse sind ungewiss; viele Start-ups scheitern oder stagnieren, und in diesem Fall könnte Ihre Rendite gleich Null sein. Die Aktienrenditen reichen also von -100 % (Totalverlust) bis zu mehreren Hundert Prozent, wobei es viele Zwischenfälle gibt. Sie sind wirklich variabel und langfristig.

  • Bei Anleihen/Darlehen sind die Renditen klarer definiert: In der Regel werden 5 % bis 10 % jährliche Zinsen angeboten. Den Beobachtungsdaten zufolge sind 6-9 % für KMU-Anleihen und 8-10 % für Immobilienprojekte üblich, die in der Regel über 1-3 Jahre ausgezahlt werden. Wenn alles gut geht, erhalten Sie die Zinsen regelmäßig und das Kapital bei Fälligkeit, was diese Rendite (vor Steuern) ergibt.

  • Einige Projekte bieten auch Wandelanleihen oder Umsatzbeteiligungen an, die jedoch seltener vorkommen; die Renditen könnten dann eine Mischung aus Zinsen und Kapitalbeteiligung sein.

Es ist wichtig zu wissen, dass es sich hierbei um versprochene oder angestrebte Renditen handelt. Die tatsächlich erzielten Renditen können niedriger sein, wenn es zu Verzögerungen oder Ausfällen kommt. Ein Darlehen mit einer Verzinsung von 8 %, das umstrukturiert wird, könnte beispielsweise nur teilweise oder verspätet ausgezahlt werden. Außerdem hat Tudigo in der Vergangenheit keine Gesamtleistung (durchschnittlicher IRR usw.) offengelegt, so dass man sich auf die einzelnen Ergebnisse verlassen muss. Unabhängige Prüfer haben darauf hingewiesen, dass die durchschnittlichen Renditen von Tudigo nicht eindeutig veröffentlicht werden - und dass einige Projekte zu Verlusten geführt haben. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fremdkapitalinvestitionen bei Rückzahlung jährliche Renditen im mittleren einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich erzielen können, während Aktieninvestitionen mit hohem Risiko und hoher Rendite verbunden sind (sie können Multi-Bagger oder Null sein). Ein diversifiziertes Portfolio könnte eine Gesamtrendite im hohen einstelligen Bereich anstreben, aber das ist nicht garantiert.

Was sind die Hauptrisiken einer Investition über Tudigo?

Zu den wichtigsten Risiken gehören:

  • 💸 Kapitalverlust: Sie können Ihr investiertes Geld teilweise oder ganz verlieren. Es gibt keine Garantie für das Kapital. Wenn ein Unternehmen scheitert, verlieren Aktienanleger in der Regel alles (sie sind die Letzten in der Schlange vor dem Konkurs). Anleiheinvestoren können bei einem Ausfall einen kleinen Teil zurückerhalten, wenn es Sicherheiten gibt, aber oft kann es ein großer Verlust sein. Tudigo selbst weist auf die Risiken hin: "aucune garantie de récupérer son investissement " - keine Garantie, dass Sie Ihr Geld zurückbekommen. Investieren Sie also nur so viel, wie Sie sich leisten können zu verlieren.

  • ⏳ Illiquidität: Ihre Investition ist gebunden; Sie können sie nicht einfach verkaufen oder vor dem Ausstieg oder der Fälligkeit (wie besprochen) auszahlen. Dieser Mangel an Liquidität bedeutet, dass Sie keine Mittel investieren sollten, die Sie möglicherweise kurzfristig benötigen. Außerdem müssen Sie geduldig sein - selbst erfolgreiche Investitionen brauchen Jahre, bis sie sich auszahlen.

  • 📈 Hohe Misserfolgsquote: Besonders bei Start-ups ist die Misserfolgsquote hoch. Im Portfolio von Tudigo sind mehrere Unternehmen in Konkurs gegangen oder haben sich nicht gut entwickelt. Obwohl die Auswahl von Tudigo die schlechtesten Unternehmen herausfiltern soll, sind einige finanzierte Unternehmen untergegangen (in der Vergangenheit etwa 2 % der Aktiengeschäfte pro Jahr, wie erwähnt). Anleihen sind mit einem Ausfallrisiko behaftet - z. B. 11 % Ausfallquote im Jahr 2023 bei den Anleihen von Tudigo. Das bedeutet, dass nicht jedes Projekt erfolgreich sein wird; Sie müssen damit rechnen, dass ein Teil Ihrer Investitionen wahrscheinlich scheitern wird.

  • 📊 Ungewisse Erträge: Auch wenn es sich nicht um einen Totalverlust handelt, können Investitionen geringere Renditen bringen als erwartet. Ein Startup kann zu einem niedrigeren Wert als erhofft aussteigen (oder viel länger dauern, was den IRR verringert), und Darlehen können umgeschuldet oder verlängert werden (Sie erhalten Ihr Geld später, was sich auf Ihre Rendite auswirkt). Bei einigen Projekten wird möglicherweise nur ein Teil des Kapitals zurückgezahlt. Das Risiko besteht also nicht nur im Verlust, sondern auch darin, dass der Zeitpunkt und die Höhe der Erträge ungewiss sind.

  • ⌛ Verzögerungen: Verzögerungen sind üblich. Bei Krediten kann ein Projekt eine Verlängerung benötigen, wenn sich z. B. die Entwicklung einer Immobilie verzögert - die Auszahlung erfolgt dann später (oft mit Strafzinsen, aber trotzdem später). Bei Kapitalbeteiligungen bedeuten "Verzögerungen", dass vielleicht nach vielen Jahren noch kein Ausstieg erfolgt ist, so dass Ihr Geld gebunden ist und noch keine Rendite abwirft. Die Anleger müssen sich darauf einstellen, dass sich die Fristen verlängern können.

  • Rechtliche/strukturelle Risiken: Investitionen über eine Zweckgesellschaft sind mit gewissen rechtlichen Schwierigkeiten verbunden. Es besteht die Gefahr der Doppelbesteuerung von Gewinnen (die durch Steuervorschriften gemildert wird, aber dennoch eine Überlegung wert ist). Außerdem sind Sie als Minderheitsinvestor darauf angewiesen, dass Tudigo und der SPV-Manager Sie vertreten. Es besteht ein (wenn auch geringes) Risiko von Missmanagement - wenn z. B. Tudigo (oder die Zweckgesellschaft) der Durchsetzung von Rechten nicht nachkommt, haben Sie als Einzelperson möglicherweise nur begrenzte Regressmöglichkeiten. Für Tudigo besteht jedoch der Anreiz, dies gut zu handhaben, um seinen Ruf zu wahren.

  • Plattformrisiko: Sollte Tudigo seine Geschäftstätigkeit einstellen oder mit technischen Problemen zu kämpfen haben, könnte dies die Dinge verkomplizieren. Die Investitionen würden nicht verschwinden (sie sind in separaten Zweckgesellschaften oder Verträgen zusammengefasst), aber ihre Verwaltung (Aktualisierungen, Koordinierung der Investoren) würde schwieriger werden. Die PSFP-Verordnung verlangt Pläne für die Kontinuität (z. B. könnte ein anderes Unternehmen die Verwaltung der ausstehenden Investitionen übernehmen). Nichtsdestotrotz ist es ein Risiko, das man in Betracht ziehen sollte - man bindet Geld, das möglicherweise über die Lebensdauer der Plattform hinausgeht (obwohl Tudigo derzeit gut läuft).

  • Wirtschafts- und Marktrisiko: Ein allgemeiner wirtschaftlicher Abschwung kann diese Investitionen stark beeinträchtigen. In einer Rezession scheitern mehr Start-ups und mehr Kreditnehmer geraten in Verzug. Steigende Zinssätze im Jahr 2023 erschwerten beispielsweise die Mittelbeschaffung und könnten Unternehmen, die über Tudigo Geld aufgenommen haben, unter Druck setzen und zu mehr Zahlungsausfällen führen. Im Gegensatz zu einem Sparkonto sind diese nicht gegen makroökonomische Ereignisse geschützt.

  • Betrugsrisiko: Wie bei AL Constructions besteht das Risiko einer betrügerischen Falschdarstellung durch einen Emittenten. Es kommt zwar selten vor, aber es kann vorkommen, dass ein Unternehmen lügt oder wichtige Informationen verschweigt und dennoch eine Finanzierung erhält. Tudigo versucht, dies zu verhindern, aber es ist nicht zu 100 % garantiert. Betrug kann zu plötzlichen Verlusten führen, wie in dem Fall, in dem das Unternehmen zusammenbrach, weil es im Wesentlichen unehrlich war.

  • Regulatorisches/Rechtliches Risiko: Gesetzesänderungen könnten sich auf die Steuervorteile auswirken (z. B. wenn die Steuergutschrift von 25 % in Zukunft reduziert oder abgeschafft wird) oder den Plattformen neue Vorschriften auferlegen, die sich auf die Verwaltung der Investitionen auswirken könnten. Außerdem sollten grenzüberschreitende Anleger gegebenenfalls das Währungsrisiko berücksichtigen (Tudigo-Geschäfte werden in EUR abgewickelt, so dass Nicht-Euro-Anleger das Wechselkursrisiko tragen).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Hauptrisiko darin besteht, dass Sie Ihr Geld nicht zurückbekommen oder nicht die erwarteten Renditen erzielen, und dass Sie in der Zwischenzeit keine Kontrolle oder Liquidität haben. Diversifizierung ist entscheidend: Es ist ratsam, Ihre Investitionen auf viele Projekte und sogar auf verschiedene Plattformen/Typen zu verteilen, um die Auswirkungen eines Fehlschlags abzumildern. Eine gängige Regel lautet, nicht mehr als 5-10 % des investierbaren Vermögens in diese risikoreiche Kategorie zu stecken (und innerhalb dieses Anteils auf mehrere Unternehmen aufzuteilen). Tudigo selbst greift diesen Grundsatz in seiner Anlegerschulung auf. Durch Diversifizierung hofft man, dass einige große Erfolge die Verluste aus Misserfolgen aufwiegen. Aber Sie müssen sich mit der Möglichkeit abfinden, Geld zu verlieren und Ihre Mittel zu binden. Wenn diese Risiken ein Grund zur Sorge sind, sollte man stattdessen sicherere oder liquidere Anlagen in Betracht ziehen.

Tut Tudigo etwas, um diese Risiken für die Anleger zu mindern?

Die Rolle von Tudigo ist hauptsächlich im Vorfeld und in der Verwaltung angesiedelt: Sie wählen die Geschäfte sorgfältig aus (Risikominderung durch Auswahl von Qualitätsprojekten), sie führen eine Due-Diligence-Prüfung durch (um schlechte Akteure oder unsolide Unternehmen zu vermeiden) und sie strukturieren die Geschäfte auf anlegerfreundliche Weise (Verwendung von Zweckgesellschaften, Besicherung von Darlehen, wenn möglich). Sie überwachen die Projekte auch nach der Finanzierung und können eingreifen, um die Bedingungen neu zu verhandeln, wenn ein Unternehmen in Schwierigkeiten gerät (z. B. indem sie einen Zahlungsaufschub arrangieren, um einen Zahlungsausfall zu vermeiden), und da sie reguliert sind, müssen sie für Transparenz sorgen - jede Investition hat ein detailliertes Informationsdokument, in dem die Risiken dargelegt werden, so dass die Investoren informiert sind. Tudigo bietet keine Garantien oder Versicherungen für Investitionen an (keine Crowdfunding-Plattform in diesem Bereich tut dies, da dies den Zweck des Aktienrisikos zunichte machen würde). In einigen Fällen hat Tudigo für Anleiheemissionen "nantissement " (Verpfändungen) oder persönliche Garantien arrangiert, die dazu beitragen können, einen Teil des Wertes wiederzuerlangen, wenn es zu einem Ausfall kommt. Wie bereits erwähnt, sind diese jedoch nur so gut wie ihre Ausführung (und in einem Fall wurden sie nicht ordnungsgemäß ausgeführt). Tudigo hält auch die 2 %ige Rücklage von den Anlegern, um möglicherweise rechtliche Schritte zu finanzieren - eine Möglichkeit, die Interessen der Anleger zu verteidigen, falls dies erforderlich ist (z. B. könnten sie damit einen betrügerischen Emittenten verklagen oder eine Garantie durchsetzen).

Eine weitere Abschwächung: Die Gebührenstruktur von Tudigo mit Carry bedeutet, dass das Unternehmen einen Anreiz hat, die Projekte tatsächlich zum Erfolg zu führen (um die 20 %ige Leistungsgebühr zu verdienen), was langfristig zu einer gewissen Annäherung an die Anleger führt. Und schließlich fördert Tudigo die Diversifizierung und stellt entsprechende Instrumente zur Verfügung (Sie können mit kleinen Beträgen in viele Geschäfte investieren), was der klassische Weg zur Risikominderung ist - auch wenn es dem Anleger überlassen bleibt, dies umzusetzen. Auch wenn Tudigo die grundlegenden Risiken nicht ausschalten kann, so versucht es doch, das Risiko durch sorgfältige Auswahl, rechtliche Absicherung und aktives Follow-up zu verringern.

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