Dieser Bericht bietet einen klaren Überblick über den dynamischen italienischen Crowdfunding-Markt und zeigt die Möglichkeiten für Kleinanleger auf. Die Leser erfahren, wie sich die verschiedenen Crowdfunding-Modelle - von Equity-Crowdfunding bis Crowdlending - in Italien entwickeln und welche italienischen Plattformen den Weg vorgeben.
Wir zeigen auf, warum Crowdfunding in Italien für kleine Unternehmen und Privatanleger wichtig ist, und skizzieren die wichtigsten Trends und Vorschriften, die den Sektor prägen. Der italienische Markt ist einer der größten in der EU. Es gibt verschiedene Crowdfunding-Plattformen für Start-ups, Immobilien, Verbraucherkredite und sogar für kreative Projekte.
Der italienische Crowdfunding-Markt ist in den letzten Jahren stetig gewachsen, auch wenn er in den Jahren 2024-2025 einen vorübergehenden Einbruch erlebte. So sank die Gesamtsumme der über Crowdinvesting aufgenommenen Mittel (Eigenkapital und Unternehmensdarlehen) im Zeitraum Juli 2024-Juni 2025 auf rund 260,7 Mio. EUR (-14 % gegenüber dem Vorjahr). Dennoch bleibt Italien einer der wichtigsten Crowdfunding-Märkte in Europa, in dem seit 2012 kumulativ etwa 1,57 Milliarden Euro aufgebracht wurden. Das ist immer noch weit weniger als in Märkten wie Frankreich oder dem Vereinigten Königreich und deutet auf viel Raum für Wachstum hin. Zu den wichtigsten Sektoren, die den italienischen Markt antreiben, gehören Immobilien und KMU: In den Jahren 2024-25 verzeichnete das Immobiliensegment starke Zuwächse (auf Immobilienprojekte entfielen über 30 % der Beteiligungskampagnen), während kleine Unternehmen weiterhin Crowdfunding nutzen, wenn Bankkredite knapp sind.
In Italien sind mehrere Plattformtypen beliebt. Bis Mitte 2025 waren 42 Crowdfunding-Plattformen nach den neuen EU ECSP-Regeln zugelassen, womit Italien nach Frankreich die zweitgrößte Plattform in Europa ist. Dazu gehören Eigenkapitalplattformen für Start-ups/KMU (z. B. Mamacrowd, BacktoWork24), Immobilienfinanzierungsseiten (z. B. Recrowd, Walliance) und Plattformen für Geschäftskredite oder "Crowdlending" (z. B. EvenFi, Ener2Crowd). Es gibt auch belohnungs- und spendenbasierte Websites (wie Produzioni dal Basso), auf die jedoch ein geringerer Anteil der Mittel entfällt. Zu den jüngsten Entwicklungen gehören der Einstieg von Banken in die Branche - so hat sich beispielsweise Intesa Sanpaolo an BacktoWork24 beteiligt - und die Umsetzung der EU-Verordnung über Crowdfunding-Dienstleister (ECSP), die die Konsolidierung unter den Plattformen vorangetrieben hat. Insgesamt bietet der italienische Crowdfunding-Sektor trotz eines vorübergehenden Rückgangs des Fundraising-Volumens ein starkes Marktpotenzial für Kleinanleger, insbesondere da das Bewusstsein für digitale Finanzierungen wächst und die Regulierung das Vertrauen stärkt.
Italien war das erste Land in Europa, das Gesetze zum Equity-Crowdfunding verabschiedete (2012), und hat diese stetig erweitert. Crowdfunding-Dienstleistungen werden gemeinsam von CONSOB (der italienischen Wertpapieraufsichtsbehörde) und der Banca d'Italia (der Zentralbank) reguliert. Gemäß den EU-Vorschriften (Verordnung 2020/1503) müssen Plattformen zugelassen sein; CONSOB genehmigt spezielle Crowdfunding-Firmen, während die Banca d'Italia Banken oder Zahlungsinstitute für den Betrieb von Crowdfunding lizenziert. Die CONSOB-Verordnung Nr. 22720 aus dem Jahr 2023 setzt die ECSP-Vorschriften der EU formell in italienisches Recht um. Zu den Maßnahmen zum Schutz der Anleger gehören ein obligatorisches Informationsblatt für jedes Angebot sowie Beschränkungen für die Höhe der Investitionen nicht professioneller Anleger. Italien bietet außerdem Steuererleichterungen für Privatpersonen, die über Crowdfunding in innovative Startups investieren (ähnlich wie bei ISA"-Programmen in anderen Ländern).
Zu den Verbänden, die den Fintech- und Crowdfunding-Sektor vertreten, gehören ItaliaFintech, Assofintech und die Associazione Italiana Equity Crowdfunding (AIEC). Diese Branchengruppen arbeiten zusammen mit Forschungseinrichtungen wie dem CrowdInvesting Observatory des Politecnico di Milano an der Aufklärung der Anleger und der Beeinflussung der Politik. Wichtige Regulierungsbehörden und Einrichtungen, die man kennen sollte, sind die CONSOB (über ihr FinTech Observatory) und die Banca d'Italia sowie das Wirtschaftsministerium, das die Anreize für Start-ups überwacht. Kurz gesagt, Italiens rechtlicher Rahmen für Crowdfunding ist ausgereift und klar: Spezielle Gesetze regeln Equity-Crowdfunding, und die neuen EU-Vorschriften harmonisieren Equity- und Lending-Crowdfunding in ganz Europa. Die Plattformen müssen strenge Lizenzierungs- und Transparenzanforderungen erfüllen, was zum Schutz der Kleinanleger beiträgt und gleichzeitig neue alternative Finanzkanäle in Italien eröffnet.
Beim Equity Crowdfunding können Privatpersonen in Aktien von Privatunternehmen investieren. In Italien ist dieses Modell gut etabliert: Bis zum Jahr 2023 wird fast ein Drittel aller italienischen Crowdfunding-Plattformen Aktiengeschäfte anbieten. Jüngste Trends zeigen, dass Immobilienprojekte zunehmend über Equity-Plattformen finanziert werden und oft die Finanzierungsrunden von Tech-Start-ups in den Schatten stellen. Früher dominierten innovative Start-ups das Equity-Crowdfunding (vor einigen Jahren waren es noch über 60 % der Kampagnen), doch jetzt nehmen auch etablierte KMU und sogar Immobilienunternehmen an der Online-Finanzierung teil. In den letzten 12 Monaten wurden durch Equity-Crowdfunding insgesamt rund 110,9 Mio. EUR aufgebracht (unverändert gegenüber dem vorangegangenen Zeitraum), wobei Beteiligungsgeschäfte im Immobilienbereich stark zunahmen (plus 32 %). Die meisten Kampagnen sind nach wie vor erfolgreich (ca. 88 % Erfolgsquote), und die durchschnittliche Ticketgröße reicht von 1 000 EUR für viele Kleinanleger bis hin zu wesentlich höheren Beträgen für professionelle Anleger.
Zu den wichtigsten italienischen Beteiligungsplattformen gehören:
Weitere aktive Beteiligungsplattformen in Italien sind WeAreStarting und StarsUp (mit Schwerpunkt auf Start-ups und innovativen Unternehmen). Alle diese Plattformen werden von der CONSOB reguliert und verlangen von den Emittenten die Einhaltung strenger Regeln (z. B. die Gewährung von Mitverkaufsrechten und Rücktrittsfristen für Anleger). Für Kleinanleger bietet Equity Crowdfunding Zugang zu vielversprechenden Unternehmen in der Frühphase, birgt aber auch ein hohes Risiko. Erfahrene Anfänger sollten diversifizieren und nur Beträge investieren, die sie sich leisten können, und von den Steueranreizen für förderfähige Startup-Investitionen profitieren. Insgesamt ist Equity Crowdfunding in Italien ein wachsender Kanal, insbesondere für die Unterstützung italienischer KMU und innovativer Projekte, und die führenden Plattformen fügen regelmäßig neue Angebote hinzu.
Immobilien sind das am schnellsten wachsende Segment des italienischen Crowdfunding. Es umfasst sowohl Fremd- als auch Eigenkapitalmodelle, bei denen Kleinanleger Immobilienprojekte mitfinanzieren können. In Italien gibt es über 20 Immobilien-Crowdfunding-Plattformen, die Projekte in den großen Städten anbieten. Die meisten dieser Plattformen arbeiten nach dem Kreditmodell (Anleger finanzieren Darlehen an Bauträger und erhalten dafür Zinsen), einige verkaufen aber auch Eigenkapitalbeteiligungen an Immobilien. Im vergangenen Jahr hat das Immobilien-Crowdfunding in Italien weit über 170 Millionen Euro eingesammelt und damit andere Sektoren weit übertroffen. Dieser Boom ist auf die hohe Nachfrage nach Mietwohnungen und Gewerbeimmobilien sowie auf die Tatsache zurückzuführen, dass diese Projekte oft attraktive Renditen bieten (viele italienische Immobilienkredite werden mit 8-10 % pro Jahr verzinst).
Zu den wichtigsten Immobilienplattformen in Italien gehören:
Weitere Akteure sind Plattformen wie Housers Italy (Teil einer in Spanien ansässigen Website) und ESTA. Im Allgemeinen legen italienische Immobilien-Crowdfunding-Projekte den Schwerpunkt auf Sicherheiten (die Immobilie) und bieten häufig Versicherungs- oder Rückkaufgarantien. Zu den wichtigsten Trends gehören steigende Zinssätze (die die angebotenen Renditen erhöhen) und eine strengere Regulierung (die Plattformen unterliegen jetzt den ECSP-Vorschriften). Für neue Anleger bieten diese Plattformen eine Möglichkeit, mit bescheidenen Beträgen (oft zwischen 100 und 500 €) in Immobilien zu investieren. Wie immer sollten Anleger den Standort, die Marktnachfrage und die Glaubwürdigkeit des Bauträgers eines jeden Projekts prüfen. Insgesamt stellt das Immobilien-Crowdfunding in Italien eine ziemlich große und gut entwickelte Marktnische dar, mit mehreren spezialisierten Plattformen mit Sitz in Italien und Tausenden von finanzierten Projekten.
Crowdlending (auch kreditbasiertes Crowdfunding genannt) in Italien bezieht sich auf Kredite an Unternehmen und KMU, die von Investoren finanziert werden. In der Vergangenheit war dies ein boomendes Segment (das in einigen Jahren sogar das Eigenkapital übertraf), da Unternehmen direkt von Online-Investoren Kredite aufnehmen konnten. In jüngster Zeit hat sich die Entwicklung aufgrund höherer Zinssätze verlangsamt, aber Kreditplattformen spielen nach wie vor eine wichtige Rolle für KMU. Im Jahr 2023 nahm das Crowdfunding für Unternehmenskredite in Italien rund 39,4 Mio. EUR auf (eine Verdoppelung gegenüber 19,2 Mio. EUR im Vorjahr), obwohl dieser Sektor im Jahr 2024-25 einen leichten Rückgang auf insgesamt rund 142 Mio. EUR verzeichnete (Unternehmens- und Immobilienkredite zusammengenommen). Privatanleger werden von diesen Krediten angezogen, weil sie in der Regel feste Renditen (oft 6-10 %) und relativ kurze Laufzeiten (die meisten Kredite haben eine Laufzeit von 12-18 Monaten) bieten.
Zu den wichtigsten italienischen KMU-Kreditplattformen gehören:
Crowdlending-Plattformen verlangen eine strenge Bonitätsprüfung. Sie arbeiten mit Unternehmen zusammen, die Kredite in Höhe von 100 000 bis 1 Mio. EUR benötigen, die in der Regel durch Betriebsvermögen gesichert sind. Die Zinssätze spiegeln das Risiko wider (oft 7-11 %). Für die Anleger sind diese Kredite riskanter als Bankanleihen, können aber mehr Rendite bringen. Der Haupttrend ist ein vorsichtiges Wachstum: Kreditvergabeplattformen müssen jetzt die standardisierten EU-Vorschriften einhalten, was mehr Sorgfaltspflicht, aber auch mehr Vertrauen der Anleger bedeuten kann. Die steuerliche Behandlung ist ein Problem (Investoren fordern eine einfachere Einbehaltung von Zinsen), aber insgesamt bleibt Crowdlending ein wichtiges Segment in Italien, insbesondere da die Banken die Kreditvergabe an kleine Unternehmen einschränken. Crowdlending-Plattformen legen oft großen Wert auf Transparenz, indem sie Ausfallquoten veröffentlichen und Sicherheiten verlangen, was sie zu einer praktikablen Option für Kleinanleger macht, die nach festverzinslichen Anlagemöglichkeiten in italienischen KMU suchen.
Die P2P-Kreditvergabe an Privatpersonen ist in Italien weniger verbreitet als in einigen anderen Ländern. Einige wenige Plattformen brachten private Kreditnehmer mit Investoren zusammen, aber viele haben geschlossen oder fusioniert. Die bemerkenswerteste war Prestiamoci (wörtlich: "leih uns"), die einst die P2P-Kredite für Verbraucher in Italien dominierte, aber ihre Tätigkeit bis 2022 einstellte. Ein weiteres Unternehmen war Smartika, das von einer Bank (Banca Sella) übernommen wurde. Infolgedessen gibt es in Italien derzeit nur sehr wenige spezielle P2P-Plattformen für Privatkredite. Italienische Kleinanleger, die sich für Verbraucherkredite interessieren, wenden sich stattdessen häufig an Banken und Fintech-Kreditgeber (z. B. Younited, das in Italien tätig ist, seinen Hauptsitz aber in Frankreich hat).
Kurz gesagt, der Markt für P2P-Kredite ist in Italien recht klein und steht nicht im Fokus der meisten neuen Investitionsplattformen. Dennoch sind einige internationale P2P-Websites (wie Mintos oder Zopa) von Italien aus zugänglich, haben dort aber keinen Hauptsitz. Der Trend geht dahin, dass sich der italienische Raum für Peer-to-Peer-Kredite konsolidiert hat: Banken und regulierte Kreditgeber füllen nun einen Großteil der Lücke, auf die reine P2P-Angebote einst abzielten. Für Anfänger bedeutet dies, dass es nur eine begrenzte Auswahl an Plattformen für die Kreditvergabe von Kreditnehmern an Privatpersonen gibt, und dass solche Investitionen im Vergleich zum Crowdlending für Unternehmen mit einem höheren Risiko (Ausfall) verbunden sind. Derzeit bevorzugen italienische Anleger, die auf der Suche nach festverzinslichen Erträgen sind, in der Regel Crowdfunding-Plattformen für Unternehmenskredite oder traditionelle Sparprodukte und nicht individuelle P2P-Kredite.
Das spendenbasierte Crowdfunding (Fundraising für wohltätige Zwecke) ist in Italien für soziale und kulturelle Zwecke sehr beliebt. Kleinanleger" sind hier eigentlich Spender, die gemeinnützige Projekte unterstützen. Zu den größten italienischen Spendenplattformen gehört Rete del Dono (das "Netzwerk des Gebens"), das es Einzelpersonen ermöglicht, sozial wertvolle Initiativen über ein transparentes Portal zu finanzieren. Ein weiterer wichtiger Akteur ist Produzioni dal Basso (PDB), ein Pionier in Italien (gegründet 2005), der kreative und gemeinnützige Projekte durch Spenden oder Belohnungen unterstützt. PDB meldet über 500.000 Nutzer und mehr als 8.000 finanzierte Kampagnen in den Bereichen Kunst, Kultur, Technologie und soziale Projekte.
Andere italienische Spendenplattformen sind Innamorati della Cultura (für das italienische Kulturerbe), LoveItaly (gemeinnützige Erhaltungsprojekte) und sogar ein Spendenportal von Intesa Sanpaolo für soziale Zwecke. Einige Nischenplattformen wie BuonaCausa.org, Let's Donation und Bumers konzentrieren sich auf bestimmte Wohltätigkeitsorganisationen. Diese Plattformen erheben in der Regel eine geringe Gebühr (etwa 3-5 %) und ermöglichen es den Spendern, per Kreditkarte oder Banküberweisung zu zahlen. Für Kleinanleger (Spender), die sich für den Einfluss auf die Gemeinschaft interessieren, ist das Spenden-Crowdfunding eine Möglichkeit, Initiativen zu unterstützen, ohne eine finanzielle Rendite anzustreben. 😊 Es ist wichtig zu beachten, dass Spenden keine Investitionen sind - die "Belohnung" ist in der Regel die Genugtuung, einer Sache zu helfen, und möglicherweise ein kleines Dankeschön, aber kein finanzieller Gewinn. Insgesamt hat das Spenden-Crowdfunding in Italien einen starken Gemeinschaftsaspekt und wächst weiter, da das Bewusstsein für soziales Unternehmertum und bürgerschaftliches Fundraising zunimmt.
Beim belohnungsbasierten Crowdfunding in Italien wird die Spende mit einem kleinen Anreiz oder Produkt kombiniert. Die Initiatoren bieten den Unterstützern ein Zeichen der Wertschätzung (ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine einzigartige Belohnung) anstelle von Aktien oder Zinsen. Berühmte italienische Beispiele sind: Eppela, eine Plattform für kreative Projekte, bei der die Geldgeber das Endprodukt (z. B. ein Buch oder ein Gadget) erhalten können, und Bookabook, wo Leser unveröffentlichte Bücher im Voraus kaufen, um Autoren bei der Veröffentlichung zu unterstützen. Beide verlangen eine Gebühr von etwa 5 % für erfolgreiche Kampagnen. Es gibt auch Nischenplattformen wie Crowdbooks (eine weitere Website zur Veröffentlichung von Büchern) und Flacowski (mit Schwerpunkt auf Zeitschriften und Kunstbüchern).
Produzioni dal Basso (PDB) deckt ebenfalls Belohnungen ab - ein Projekt könnte zum Beispiel Vorabtickets für ein Theaterstück oder Kopien eines Albums im Austausch für die Finanzierung anbieten. Das Umfeld für Reward-Crowdfunding ist wettbewerbsfähig, da viele Projekte auch globale Plattformen (Kickstarter, Indiegogo) nutzen. Italienische Websites können jedoch Unterstützung in der Landessprache und Marketing anbieten. Für Kleinanleger, die gerne Unternehmer oder Kreative unterstützen, ist Reward-Crowdfunding eine Möglichkeit, Spaß zu haben (z. B. eine frühe Ausgabe eines Spiels oder ein individuelles Kunstwerk) und gleichzeitig die Verwirklichung von Projekten zu unterstützen. Dabei geht es weniger um "Investitionen" als vielmehr um Mäzenatentum. Die wichtigsten Trends sind hier innovative technische Spielereien, Design, Verlagswesen und Kultur. Anfänger sollten Projekte mit klaren Produkten auswählen und sich darüber im Klaren sein, dass die Misserfolgsquote höher sein kann (einige Projekte werden nie realisiert). Nichtsdestotrotz bleibt das Crowdfunding für Belohnungen ein interessantes Segment im italienischen Crowdfunding-Ökosystem.
Eine wachsende Nische in Italien ist das grüne und wirkungsorientierte Crowdfunding. Plattformen wie Ener2Crowd (Italien) ermöglichen Kleinanlegern die Finanzierung von Projekten im Bereich erneuerbare Energien oder die Verbesserung der Energieeffizienz, oft zu stabilen Zinssätzen. Ein weiteres Beispiel ist UpsideTown, das Investitionen in grüne Immobilien und Solarprojekte bündelt. Auf diesen Plattformen werden Projekte auf ihre Nachhaltigkeit geprüft. Der Trend ist steigend: Da sich die Italiener immer mehr für Klimafragen interessieren, bietet das Energie-Crowdfunding eine Win-Win-Situation (die Anleger erhalten Renditen und unterstützen gleichzeitig Solarparks oder saubere Technologien). Im vergangenen Jahr haben umweltfreundliche Projekte auf italienischen Plattformen beträchtliche Mittel angezogen, was den allgemeinen Schwerpunkt Europas auf nachhaltige Finanzierung widerspiegelt. Investoren, die an ESG interessiert sind, können diese spezialisierten Plattformen nutzen, um ihr Geld mit Impact-Zielen in Einklang zu bringen, auch wenn es sich dabei noch um einen relativ kleinen Teil des Marktes handelt.
Fazit
Insgesamt ist das italienische Crowdfunding-Ökosystem ausgereift und vielfältig, mit Plattformen für alle wichtigen Modelle. Kleinanleger haben zahlreiche Möglichkeiten - vom Erwerb von Beteiligungen an Start-ups über Mamacrowd oder BacktoWork24 bis hin zur Kreditvergabe an Unternehmen auf EvenFi oder der Unterstützung von Ökostromprojekten auf Ener2Crowd. Obwohl das Fundraising-Volumen in jüngster Zeit leicht rückläufig war (z. B. 260,7 Mio. € in 2024-25 gegenüber 343,8 Mio. € in 2023), bleibt das langfristige Potenzial groß. Italiens politische Entscheidungsträger arbeiten weiter an der Verbesserung der Vorschriften (Umsetzung der EU-Vorschriften, Förderung von Fintech), und große Finanzakteure (wie Intesa Sanpaolo) zeigen Vertrauen in den Sektor. Anfängern bietet Crowdfunding in Italien vielfältige Möglichkeiten: Aktienanteile mit Steuervorteilen, festverzinsliche Darlehen für KMU oder einfach die Unterstützung lokaler Projekte. Der Schlüssel liegt darin, etablierte, in Italien ansässige Plattformen (wie die oben beschriebenen) zu wählen, die ordnungsgemäß lizenziert sind, und mit kleinen Beträgen zu beginnen. Mit klaren rechtlichen Garantien und einem wachsenden öffentlichen Bewusstsein ist der italienische Crowdfunding-Markt in der Lage, seine Reichweite weiter auszubauen - was ihn zu einem attraktiven Grenzbereich in der italienischen Landschaft der alternativen Finanzierung macht.