Der deutsche Crowdfunding-Markt ist einer der dynamischsten alternativen Finanzmärkte in Europa. In diesem Bericht erfahren Sie mehr über die Größe und die Wachstumstrends des deutschen Marktes, die Schlüsselsektoren, die seinen Erfolg vorantreiben, und den regulatorischen Rahmen, der die Investoren schützt. Wir beleuchten auch die wichtigsten Plattformtypen - von Aktien über Peer-to-Peer-Kredite bis hin zu Immobilien - und stellen viele deutsche Crowdfunding-Plattformen vor, die sich an Kleinanleger richten.
Das deutsche Crowdfunding-Ökosystem boomt: Die Einnahmen erreichten im Jahr 2024 rund 96,9 Millionen Dollar und werden sich bis 2030 voraussichtlich fast verdreifachen. Für Kleinanleger ergeben sich daraus eine Fülle neuer Möglichkeiten. Deutschland steht in Europa an der Spitze des Crowdfunding-Wachstums, und Plattformen für Startups, kleine Unternehmen, grüne Projekte und lokale Anliegen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Starke deutsche Crowdfunding-Plattformen (z. B. Companisto, Exporo, auxmoney) und attraktive Renditen (oft 5-10 % auf Darlehen oder Eigenkapital) machen diesen Markt für Anfänger interessant.
Der deutsche Markt für alternative Finanzierungen ist schnell gewachsen. Im Jahr 2024 erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 96,9Millionen US-Dollar, während es ein paar Jahre zuvor nur etwa die Hälfte war , und es wird prognostiziert, dass erbis 2030 257,5Millionen US-Dollar erreichen wird (eine jährliche Wachstumsrate von ~18 %) . Dies macht Deutschland zu einem der am schnellsten wachsenden Crowdfunding-Märkte in Europa. Crowdfunding auf Fremdkapitalbasis (Darlehen für Unternehmen oder Projekte) stellt derzeit das größte Segment dar, während Equity-Crowdfunding (Investitionen in Startup-Aktien) das am schnellsten wachsende Segment ist . Deutschland hat den Status einer Neuheit hinter sich gelassen: Tausende von Projekten wurden über Crowdfunding-Plattformen finanziert, und Hunderte von Millionen Euro sind durch Aktien- und Kreditgeschäfte geflossen.
Zu den wichtigsten Sektoren gehören Immobilien, erneuerbare Energien, nachhaltige Technologien und soziale oder kreative Projekte. In Deutschland ist das Immobilien-Crowdfunding zum Beispiel riesig: Plattformen wie Exporo haben 1,1Milliarden Euro in Immobilienprojekte finanziert . Andere Immobilienplattformen - PlanetHome Investment, Bergfürst und Zinsbaustein - haben jeweils zwischen 100 und 300Millionen Euro eingesammelt . Im Bereich des Beteiligungskapitals sind Start-ups und KMU beliebte Ziele. Große Beteiligungsplattformen wie Companisto, Invesdor, Seedmatch, Africa GreenTec und FunderNation haben zusammen Hunderte von Millionen für deutsche und benachbarte Unternehmen aufgebracht .
Crowdlending (Kredite an Unternehmen, Projekte oder Verbraucher) ist ebenfalls stark vertreten. Deutsche Anleger können über Plattformen wie Moneywell, Ecoligo, Econeers, bettervest und Ecozins Kredite an kleine und mittlere Unternehmen vergeben. Viele dieser Plattformen konzentrieren sich auf Nachhaltigkeit und grüne Projekte und spiegeln damit die Trends der grünen Wirtschaft in Deutschland wider . Sogar Banken haben sich in diesem Bereich engagiert: DKB Crowd und GLS Crowd (betrieben von DKB und GLS Bank) ermöglichen es Kleinanlegern, Projekte im Bereich erneuerbare Energien oder sozialer Wohnungsbau mit nachrangigen Darlehen zu finanzieren .
Auch das spenden- und belohnungsbasierte Crowdfunding (für Wohltätigkeitsorganisationen, gemeinnützige Zwecke oder kreative Projekte) ist bereits weit entwickelt. Plattformen wie Betterplace.org und Socialfunders leiten Spenden an soziale und ökologische Kampagnen weiter . Zahlreiche lokale "City-Crowd"-Seiten (z. B. Schwarzwald-Crowd, Stralsund-Crowd, Potsdam-Crowd) dienen bestimmten Gemeinden und finanzieren lokale Initiativen von Spielplätzen bis zu sozialer Hilfe . Im kreativen Bereich ist Startnext (Dresden) Deutschlands führende Crowdfunding-Plattform, die es Menschen ermöglicht, Filme, Spiele, Musikalben und mehr zu finanzieren . VisionBakery aus Leipzig ist eine weitere große Kreativplattform. Insgesamt decken die deutschen Plattformen das gesamte Spektrum der alternativen Finanzierung ab: Eigenkapital, Schulden, Spenden und Prämien. Kleinanleger haben die Wahl zwischen Dutzenden lokaler Plattformen in verschiedenen Nischen, die alle einen einfachen Einstieg (oft über 100 €) und transparente Projektinformationen bieten.
Deutschland reguliert Crowdfunding sowohl durch EU-weite als auch durch nationale Vorschriften. Seit 2021 gilt die EU Crowdfunding Service Providers Regulation (ECSPR) in ganz Europa, einschließlich Deutschland . Nach der ECSPR dürfen Crowdfunding-Plattformen mit einer einheitlichen Lizenz EU-weit bis zu 5Millionen Europro Projekt und Jahr bei Investoren einwerben . In Deutschland setzt die Finanzaufsichtsbehörde BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) diese Regeln um. Die BaFin verlangt, dass Plattformen, die Wertpapiere oder Darlehen anbieten, über eine entsprechende Lizenz (oder eine Ausnahmegenehmigung) verfügen und strenge Offenlegungs- und Anlegerschutzvorschriften einhalten . So müssen Equity-Crowdfunding-Emittenten in der Regel einen gebilligten Prospekt nach deutschem Wertpapierrecht veröffentlichen, wenn sie bestimmte Schwellenwerte überschreiten . Crowdlending-Plattformen müssen entweder als Kreditmakler zugelassen sein oder unter eingeschränkten Crowdfunding-Regelungen arbeiten. In allen Fällen müssen Kleinanleger klare Risikowarnungen und Informationen über die Projekte erhalten.
Zu den zusätzlichen Schutzmaßnahmen gehören Begrenzungen des maximalen Engagements nicht-professioneller Anleger und obligatorische Risikohinweise für Darlehen oder Beteiligungen. Die neuen deutschen Vorschriften schreiben auch die Überprüfung von Anlegern bei hohen Beiträgen vor. Insgesamt ist der Rahmen verbraucherfreundlich: Plattformen müssen über Gebühren, Risiken und Ausfälle transparent sein.
Eine Schlüsselrolle in der Branche spielt der 2015 gegründete Bundesverband Crowdfunding e.V. . Er vertritt die Interessen der Plattformbetreiber gegenüber Politik und Medien, veröffentlicht Marktdaten und setzt einen freiwilligen Verhaltenskodex durch . Viele deutsche Plattformen sind auch Mitglied in größeren Netzwerken wie dem European Crowdfunding Network, das für bewährte Verfahren sorgt. In der Praxis ist jede seriöse deutsche Plattform reguliert und von der BaFin zugelassen (wie vorgeschrieben). Kleinanleger in Deutschland profitieren somit von einem ausgereiften Rechtsrahmen: Crowdfunding ist legal und zugelassen und bietet eine geschützte Möglichkeit, sich an alternativen Finanzierungen zu beteiligen.
Beim Equity Crowdfunding in Deutschland können Anleger Aktien oder Genussrechte an jungen Unternehmen erwerben. Dieses Modell ist vor allem für wachstumsstarke Technologieunternehmen und KMU relevant. Zu den wichtigsten Plattformen gehören Companisto (KI-Übersicht lesen), Invesdor (Kapilendo) (KI-Übersicht lesen), Seedmatch, Africa GreenTec und FunderNation (KI-Übersicht lesen). Companisto (Berlin) ist Deutschlands größte Crowdinvesting-Plattform mit über 230Millionen Euro,die in mehr als 328 Finanzierungsrunden eingesammelt wurden . Seedmatch (Mannheim) ist ein Pionier des deutschen Equity-Crowdfunding und hat bereits mehr als 70Mio. EUR an Finanzmitteln gesammelt . Invesdor (Helsinki/Deutschland) bietet sowohl Eigen- als auch Fremdkapital an und hat sich mit den deutschen Fintechs Finnest und Kapilendo zusammengeschlossen, um europaweite Investitionen in Start-ups und Kredite zu ermöglichen .
Africa GreenTec ist eine Nischenplattform, die sich auf nachhaltige Unternehmen in Afrika konzentriert: Sie bietet afrikanischen Sozialunternehmen Eigenkapital mit Gewinnbeteiligung und Darlehen an . FunderNation (Münster) ist auf Tech- und Industrie-Startups spezialisiert und kann eine historische jährliche Rendite von ~20% vorweisen . Diese Plattformen ermöglichen es Kleinanlegern, sich bereits ab 100 bis 250 Euro an Unternehmen zu beteiligen, wobei sie oft das Potenzial für hohe Renditen (bei gleichzeitig hohem Risiko) haben.
Trends: Das deutsche Equity Crowdfunding hat sich konsolidiert: viele kleinere Wettbewerber wurden übernommen oder fusionierten (z.B. Kapilendo mit Invesdor ). Plattformen setzen nun auf Nachhaltigkeit und digitale Assets. Die ECSP-Regeln haben es deutschen Startups erleichtert, EU-Investoren unter einem einheitlichen Rahmen zu gewinnen.
Immobilien-Crowdfunding ist in Deutschland ein sehr großer und reifer Sektor. Es bietet Investitionen in Wohn-, Gewerbe- und Entwicklungsprojekte über Fremd- oder Eigenkapital. Exporo (Hamburg) (siehe Überblick über AI) ist Marktführer: Es hat über 1,1Milliarden Euro an Finanzmitteln gesammelt. Zu den Projekten von Exporo gehören Neubauten, Renovierungen und sogar Anlagen für erneuerbare Energien; die Anleger erhalten eine jährliche Rendite von 7-9 % auf typische Anleihen oder Aktienanteile. Weitere wichtige Plattformen sind PlanetHome Investment (Berlin), das rund 300Millionen Euro für deutsche Wohnprojekte mit Renditen von bis zu 8 % eingesammelt hat , und Bergfürst (Berlin) mit einem Fundraising von fast 200Millionen Euro. Bergfürst nutzt mobilfreundliche Schnittstellen und einen Sekundärmarkt für Liquidität. Zinsbaustein (Berlin) hat ebenfalls ~200 Mio. € finanziert und bietet Anlegern bis zu 10 % Zinsen auf Projektdarlehen bei einer geringen Ausfallquote (etwa 3,8 %) . Viele dieser Plattformen sind jetzt von der BaFin im Rahmen der ECSP-Regelung reguliert.
In Deutschland richtet sich das Immobilien-Crowdfunding an risikobewusste Kleinanleger, die stabile Renditen in Form von Sachwerten anstreben. Typische Projekte sind das Ausleihen von Geld an Bauträger (Debt-Modelle) oder der Kauf von Immobilienanteilen in Bruchteilen. Auf den Plattformen sind oft schon Investitionen ab 250 bis 1 000 Euro möglich. Die gute Erfolgsbilanz (Hunderte von Millionen mit wenigen Verlusten) macht deutsche Immobilienplattformen zu einem Eckpfeiler des deutschen Crowdlending-Marktes. Neuere Dienste wie iFunded (von Sparkassen) sind ebenfalls auf den Markt gekommen, aber die meisten großen Anbieter bleiben wie oben beschrieben. Angesichts der Wohnungsnachfrage in Deutschland ist Immobilien-Crowdfunding nach wie vor sehr beliebt, was die Gesundheit dieses alternativen Finanzierungssegments in Deutschland zeigt .
Beim Crowdlending (manchmal auch als Crowdfunded SME Lending bezeichnet) stellen Kleinanleger gegen feste Zinszahlungen Kredite für Unternehmen oder Projekte bereit. In Deutschland sind viele Plattformen auf nachhaltige KMU und Projekte ausgerichtet. Plattformen wie Ecoligo (für Solarprojekte in Schwellenländern) (lesen Sie den AI-Überblick) und Econeers (rein nachhaltige Investitionen) ermöglichen es Kleinanlegern, grüne Energie oder umweltfreundliche Unternehmen zu finanzieren. Econeers (Leipzig) ist eine kostenlose Investitionsseite für saubere Energie- und Ressourcenprojekte - sie erfordert nur 250 € und wirbt mit ~6 % Rendite. Bettervest (Frankfurt) (lesen Sie den AI-Überblick) ist eine bemerkenswerte Plattform für Energieeffizienzprojekte: Sie ermöglicht es Kleinanlegern, Systeme zur Emissionsreduzierung (in Deutschland und im Ausland) mitzufinanzieren und an den Gewinnen teilzuhaben. Ecozins und Moneywell sind weitere deutsche Kreditgeber für umweltbewusste Unternehmensfinanzierung.
Auch herkömmliche KMU-Kredite sind möglich. Kapilendo (jetzt Teil der Invesdor-Gruppe ) war beispielsweise eine führende Plattform für Unternehmenskredite, die seit 2015 rund 129Millionen Euro für deutsche KMU finanziert hat. Kapilendo bot nachrangige Darlehen und Anleihen für Unternehmen an, die nicht von Banken bedient wurden. Die zeitgenössische Plattform Conda (mit Sitz in Österreich) (siehe KI-Übersicht) ist ebenfalls in der DACH-Region tätig und bietet Darlehen für Start-ups und Immobilien an. Deutsche Investoren haben Hunderte von Millionen in solche Darlehen investiert .
Die von Banken gesponserte Kreditvergabe nimmt zu: DKB Crowd (von der DKB Bank) und GLS Crowd (von der GLS Bank) ermöglichen es Anlegern, über nachrangige grüne Anleihen Darlehen für Projekte im Bereich erneuerbare Energien oder soziale Infrastruktur zu vergeben . Diese unterliegen einer strengen Prüfung auf Nachhaltigkeit.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass "Crowdlending Deutschland" sowohl KMU-Kredite als auch Projektkredite umfasst. Zu den wichtigsten Trends gehören der grüne Fokus (die meisten Kreditplattformen vermarkten ESG-Auswirkungen) und institutionelle Geldgeber (Banken), die sich den privaten Crowdinvestoren anschließen. Typische Renditen liegen zwischen 3 und 7 % für reguläre Projekte und höher für risikoreichere Startups. Für Anfänger erlauben Kreditplattformen oft kleine Beträge (250-1.000 €) und listen die Kreditbedingungen und Nebenbedingungen klar auf, was diese Option zu einer beliebten Option mit mittlerem Risiko macht.
Bei der Peer-to-Peer-Kreditvergabe (P2P) in Deutschland handelt es sich meist um Privatanleger, die Konsumentenkredite finanzieren. Die dominierende Plattform ist auxmoney mit Sitz in Köln. Auxmoney ist "Europas größter Online-Kreditmarktplatz" . Er bringt private Anleger mit geprüften Kreditnehmern (und neuerdings auch KMU) zusammen, die Privatkredite benötigen. Auxmoney ist seit 2007 aktiv und hat inzwischen mehr als 200.000 Anleger, die eine durchschnittliche Rendite von 5-7 % (nach Ausfällen) erzielen - weit mehr als auf einem Sparkonto . Kleinanleger können mit nur 25 € pro Kredit beginnen . Die Plattform verwendet eine Kreditwürdigkeitsprüfung zur Klassifizierung der Kreditnehmer und streut das Risiko über diversifizierte Portfolios.
Andere deutsche P2P-Plattformen sind unbedeutend oder wurden geschlossen. So hat sich beispielsweise Lendico (einst von ING unterstützt) aus dem Kreditmarkt zurückgezogen, und Smava ist eher ein Kreditaggregator. Somit ist Auxmoney derzeit die erste Adresse für Deutsche, die Kredite an Gleichgesinnte vergeben wollen. Auxmoney ist vollständig reguliert (mit BaFin-Lizenz) und Mitglied der Digital Lending Association .
Die wichtigsten Punkte für P2P: Dieses Modell eignet sich am besten für Anleger, die mit unbesicherten Krediten vertraut sind, ein moderates Risiko eingehen und eine Rendite im mittleren einstelligen Bereich anstreben. Die Erfolgsbilanz von Auxmoney (jahrelanger Betrieb, Tausende von Krediten) liefert Daten zu den Ausfallraten (~5 %). Es ist ein Beispiel für das klassische Peer-to-Peer-Kreditkonzept in Deutschland. (Hinweis: Wir lassen Crowd-Plattformen mit Sitz im Ausland weg; der Fokus liegt ausschließlich auf der Rolle und dem Angebot von Auxmoney).
Beim Spenden-Crowdfunding in Deutschland werden Gelder für wohltätige, soziale oder persönliche Zwecke ohne finanzielle Gegenleistung bereitgestellt. Es hat einen starken Community-Fokus. Die führende deutsche Plattform ist Betterplace.org (Berlin), Europas größte Spendenplattform für NGOs und soziale Initiativen . Sie hat Hunderte von Millionen für Tausende von Projekten gesammelt. Weitere bundesweite Websites sind Socialfunders (für soziale Spenden von Unternehmen) und Fairplaid (für Sportvereine und Veranstaltungen).
Darüber hinaus verfügen viele Städte oder Regionen über "StadtCrowd"-Plattformen. Beispiele sind Schwarzwald-Crowd, Stralsund Crowd und Potsdam Crowd . Diese Plattformen ermöglichen es den Einwohnern, lokale Projekte vorzuschlagen und zu finanzieren, vom Bau von Spielplätzen bis zur Unterstützung lokaler gemeinnütziger Organisationen. Die Mitglieder von Potsdam Crowd beispielsweise finanzieren jedes Jahr kleine Bürgerprojekte mit. Düren Crowd (Stadt Düren) konzentriert sich auf Initiativen mit sozialer Wirkung. Diese Plattformen verlangen in der Regel keine andere Gegenleistung als den Nutzen für die Gemeinschaft.
Beim Spenden-Crowdfunding geht es nicht um Investitionsrenditen, aber es ist wichtig für Anfänger: Es zeigt, wie Crowdfunding die Unterstützung der Gemeinschaft aufbauen kann. Für deutsche Investoren, die noch keine Erfahrung mit Crowdfunding haben, sind Spendenseiten eine risikoarme Möglichkeit, sich zu beteiligen. Oft kommen bei den Projekten bescheidene Beträge zusammen (Hunderte bis wenige Tausend Euro). Schlüsselwörter: "Crowdfunding Deutschland Spende" und "soziale Crowdfunding-Plattformen".
Beim Reward-Crowdfunding (oder "Pre-Order"-Crowdfunding) können Unterstützer kreative, unternehmerische oder gemeinnützige Projekte im Gegenzug für nicht-finanzielle Belohnungen (Produkte, Dankeschön-Geschenke, exklusive Updates) finanzieren. Deutschlands größte Crowdfunding-Plattform ist Startnext (Dresden) , wo Nutzer Ideen aus den Bereichen Kunst, Musik, Technik und mehr finanzieren. Startnext hat seit 2010 Hunderte von kreativen Kampagnen (Filme, Apps, Spiele) ermöglicht. Eine weitere bemerkenswerte deutsche Reward-Plattform ist VisionBakery (Leipzig); sie wird oft als die zweitgrößte nach Startnext genannt. Diese Plattformen funktionieren ähnlich wie Kickstarter oder Indiegogo (die weltweit zugänglich sind).
Im Sportbereich betreibt Fairplaidein Belohnungsmodell speziell für Sportvereine: Fans kaufen im Voraus Eintrittskarten oder Fanartikel, um Mannschaften zu unterstützen. Im Verlags- und Medienbereich nutzen einige Autoren Steady (eine Mitgliederplattform), um monatliche Unterstützung zu erhalten.
In der Praxis nutzen viele deutsche Kreativprojekte immer noch Startnext oder internationale Websites (Kickstarter, Indiegogo) mit deutschen Übersetzungen. Obwohl Crowdfunding keine finanzielle Rendite bringt, kann es Kleinanlegern ein Gefühl der Beteiligung vermitteln. Es ist auch eine Möglichkeit, innovative Projekte mit niedrigem Einstiegspreis (oft 10-50 € für eine Belohnung) zu unterstützen. Als Anfängertipp für Investoren: Rewards-Crowdfunding ist wie Einkaufen mit Vorkasse; Unterstützer sollten nur Projekte finanzieren, deren Produkte oder Visionen ihnen wirklich gefallen.
Zusätzlich zu den oben genannten Kategorien haben sich in Deutschland mehrere Nischenbereiche für Crowdfunding herausgebildet:
In allen Nischen ist der Haupttrend, dass die deutschen Plattformen oft Investitionen mit Auswirkungen verbinden: Viele Kredit-/Beteiligungsplattformen veröffentlichen Umwelt- oder soziale Wirkungskennzahlen. Kleinanleger in Deutschland suchen zunehmend nach nachhaltigen Investitionen, so dass grüne Energie und soziale Projekte eine natürliche Ergänzung darstellen. Gelegentlich gibt es auch neue Marktteilnehmer: regionale Genossenschaften oder lokale Gemeinschaften gründen beispielsweise Plattformen zur Finanzierung von Solaranlagen oder Dorfprojekten. Dies zeigt, wie anpassungsfähig Crowdfunding an die lokale Kultur ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das spezialisierte Crowdfunding in Deutschland die allgemeinen Trends widerspiegelt: Nachhaltigkeit an erster Stelle, Tech-Startups an zweiter Stelle und andere Nischen, die sich eines kleineren, gemeinschaftsgetriebenen Wachstums erfreuen. Kleinanleger in Deutschland haben die einmalige Chance, ihr Crowdfunding-Portfolio individuell zu gestalten - ob sie nun eine rein finanzielle Rendite oder eine Mischung aus Rendite und sozialem Nutzen anstreben.